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Breitband-Ausbau Die Niedere Börde will Glasfaser

Das Internet in der Gemeinde Niedere Börde soll für die Zukunft sicher werden. Allerdings ist dabei auch das Engagement der Bürger gefragt.

Von Rudi-Michael Wienecke 10.10.2017, 01:01

Niedere Börde l Der ländliche Bereich fühlt sich von den privaten Telekommunikations-Anbietern häufig verschaukelt. Diese versprechen schnelles Internet, doch die Realität sieht oft anders aus. Angeboten werden veraltete Technologien oder man versucht, Veraltetes mit Neuem zu koppeln und dieses als „neue Lösung“ zu verkaufen.

Bis auf wenige Ausnahmen werden Daten noch über Kupfernetze, teilweise mit Glasfaser kombiniert, transportiert, wobei der Hausanschluss selbst in fast allen Fällen immer Kupfer ist. Dieses Metall ist aber nur in der Lage, bis zu 50 MB, in Kombination mit Vectoring eventuell 100 MB, zu übertragen. Die Folge: Herunterzuladende Daten lassen ewig auf sich warten oder sie brauchen Stunden bis sie den Empfänger erreichen.

Die Privaten investieren nur dort, wo es sich für sie lohnt, in den Ballungsgebieten. Das „flache Land“ bleibt auf der Strecke, dünnt immer mehr aus. Ohne vernünftigen Internetzugang siedeln sich Unternehmen gar nicht erst an, viele werden, um weiter am Markt agieren zu können, sogar über kurz oder lang abwandern müssen.

Den Bewohnern des ländlichen Bereiches wird ein Stück Daseinsvorsorge vorenthalten. Denn das schnelle Internet im Haus erreicht den selben Stellenwert wie ein Wasser- oder Stromanschluss. Ist dies nicht vorhanden, schwindet der Wert des Grundstückes.

„Wir haben uns, nachdem wir erkennen mussten, dass der private Sektor in Sachen schnelles Internet gar nicht beziehungsweise nur punktuell aktiv geworden ist und auch zukünftig keine kurzfristigen flächendeckenden Lösungen für die Ortschaften unserer Gemeinde parat hält, dazu entschlossen, gemeinsam, unter Federführung des Landkreises, mit anderen Gemeinden ein eigenes, auf Glasfasertechnik basierendes, zukunftsfähiges, störungsfreies und leistungsfähiges Breitbandnetz zu errichten“, informiert nun Reinhard Schimka, Bauamtsleiter der Gemeinde Niedere Börde.

Unter dem Motto „Mit dem Giga-Netz rasend schnell in die Zukunft“ sollen für Bürger und Gewerbe Bedingungen geschaffen werden, um die Ansprüche eines Internets der Zukunft zu meistern. Für dieses Vorhaben würden den beteiligten Kommunen Fördermittel in Millionenhöhe zur Verfügung stehen. Diese Gelder müssten nun zielgerichtet und schnell eingesetzt werden.

„Dieses Ziel können wir aber nur erreichen, wenn wir alle an einem Strang ziehen und möglichst viele Bürger und Gewerbetreibende sich an das kommunale Netz anschließen lassen“, appelliert Schimka. Denn bevor gebaut werde, müssten sich etwa 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen zum neuen Netz bekennen.

Je schneller dies geschieht, desto besser. So werde in Aussicht gestellt, dass es durch die Fördermittel möglich sein wird, in der Phase der Ersterschließung die Glasfaserhausanschlüsse kostenfrei beziehungsweise kostenminimiert anzubieten.

In den kommenden Wochen und Monaten wolle die Kommune deshalb gemeinsam mit dem zukünftigen Netzbetreiber, der DNS:NET Internet Service, Informationsveranstaltungen in in allen Ortschaften anbieten. Informiert wird über die Nutzungsbedingungen und den geplanten Ablauf der Ausbaumaßnahmen. Zeit und Ort der Veranstaltungen werden rechtzeitig durch Aushänge und Presseinformationen bekannt gegeben. Möglich seien auch private Beratungen.

 Weitere Fragen werden beantwortet unter: bauamt@niedere-boerde.de oder Telefon: 039202/88 316.