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Bürgerhaus Haus-Teilung wird skeptisch beäugt

Die Zukunft des Bürgerhauses in Gersdorf bleibt ungewiss. Der Hauptausschuss diskutierte erneut über das Gebäude.

Von Vivian Hömke 09.06.2016, 01:01

Jersleben l Der Hauptausschuss der Niederen Börde hat am Dienstag in Jersleben über einen möglichen Verkauf des Bürgerhauses in Gersdorf diskutiert sowie über einen Antrag des Fördervereins „Gersdorfer Kessel“, einen Teil in der unteren Etage zu übernehmen. „Ich habe große Probleme mit der ganzen Geschichte“, sagte Gerhardt Schmidt (CDU). „Es wäre schwierig, eine Zwei- oder Drei-Teilung praktisch umzusetzen. Wir müssten versuchen, alles in eine Hand zu legen. Aber das ist nicht zu stemmen für die Gersdorfer“, fügte er hinzu. „Wir haben kein Geld, das Gebäude zu sanieren“, betonte Stefan Müller (CDU). „Der Vorschlag vom ‚Kessel‘ ist gut“, ergänzte er, wies im gleichen Atemzug jedoch darauf hin, dass damit nur für einen Teil des Hauses eine Lösung gefunden wäre.

Ausschussmitglied und Dahlenwarslebens Ortsbürgermeister Günter Scharlach (CDU) brachte die in dem Haus einquartierte Feuerwehr ins Spiel. Er sagte, diese vorzuhalten, wäre eine Pflichtaufgabe. Da Gersdorf als Ortsteil zu Dahlenwarsleben gehört, sei dies nicht der Fall, korrigierte ihn Gemeindebürgermeisterin Erika Tholotowsky (parteilos). Die Dahlenwarsleber Wehr würde Gersdorf im Falle des Falles mit abdecken. Einig war sich der Ausschuss darin, die Gersdorfer Wehr halten zu wollen. Burkhard Wohlfarth (CDU) stellte den Antrag, die Beschlussvorlage zum möglichen Verkauf des Bürgerhauses um die Klausel zu ergänzen, dass der potenzielle Käufer die Räume für die Feuerwehr vorhalten und an die Gemeinde vermieten müsste. Mit dieser Änderung wurde die Beschlussvorlage mehrheitlich als Empfehlung an den Gemeinderat weitergereicht.

Thomas Behringer, Vorsitzender des „Gersdorfer Kessels“ kritisierte auf Nachfrage der Volksstimme, dass dem Verein weder der angeforderte Grundbuchauszug noch eine Nebenkostenabrechnung oder ein Energiepass für das Bürgerhaus vorliegen würden. „Wir wissen bis heute nicht, was wir nutzen oder eventuell erwerben. Uns liegt lediglich ein Papier vor, das ich auf der Besichtigung angesprochen habe: 900 Quadratmeter Grundstück, 600 Quadratmeter Grundfläche des Hauses und 4000 Euro Nebenkosten“, sagte er und ergänzte: „Wir werden hier nach Strich und Faden veralbert.“ Dass die Verwaltung dem Verein alternativ eine knapp 70 Quadratmeter große Wohnung zur Nutzung anbietet, empfinde er als Hohn, sagt Thomas Behringer.

Ob das Bürgerhaus verkauft werden soll, entscheidet der Gemeinderat. Dieser tagt voraussichtlich am 20. Juni.