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BürgermeisterwahlViele Briefwähler in Wolmirstedt

Bei der Bürgermeisterwahl in Wolmirstedt haben so viele Wähler per Brief gewählt wie nie zuvor. 26 Prozent wählten auf diesem Weg.

Von Juliane Just 22.09.2018, 01:01

Wolmirstedt l Es war der letzte Bereich, der am Sonntag ausgezählt wurde: die Briefwahl. Und obwohl die Zeichen schon vorher darauf standen, dass Marlies Cassuhn (parteilos) die Wahl für sich entscheiden wird, machten die Stimmen der Briefwahl satte 26 Prozent aus. Noch nie zuvor haben sich so viele Wolmirstedter für die Briefwahl entschieden – ein Trend, der sich deutschlandweit zeigt.

Etwa 18 Prozent der Wähler haben per Brief gewählt. „Das ist ein erstaunlicher Anteil“, sagte Wahlleiter Dirk Illgas beim Wahlausschuss, der die Zahlen vom Sonntag absegnete. Doch die Briefwahl hat auch ein Manko: Die Fehlerquote ist sehr hoch. Haben einige der Wahllokale zwei bis drei ungültige Stimmen verzeichnet, sind es bei der Briefwahl insgesamt 37. Dabei handelt es sich laut Illgas vor allem um falsch verpackte oder nicht zugeklebte Briefwahlscheine, die damit automatisch ungültig werden.

Bisher gebe es bei der Briefwahl in Wolmirstedt keine Auffälligkeiten. Um Manipulationen wie bei der Stendaler Briefwahlaffäre im Jahr 2014 zu verhindern, bei der mehr Briefwahlunterlagen ausgegeben wurden als zugelassen waren, wurden in Wolmirstedt Wahlbenachrichtungskarten eingesetzt. „Wurden Briefwahlunterlagen für eine andere Person abgeholt, ist das vermerkt worden, sodass die Unterlagen nur einmal ausgegeben werden konnten“, erklärt Dirk Illgas.

Die niedrigste Wahlbeteiligung wurde in den Ortschaften Farsleben und Glindenberg erreicht. Dort gingen weit weniger als die Hälfte der berechtigten Personen zur Wahl. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 47,82 Prozent.

Die Bürgermeisterkandidaten punkteten in verschiedenen Bezirken. Marlies Cassuhn (parteilos) erhielt die meisten Stimmen bei der Briefwahl. In keinem anderen Wahllokal konnte sie so viele Stimmen für sich gewinnen - und hat damit Liebesbriefe von den Wolmirstedtern erhalten. Robert Grafe (Die Linke) überzeugte in der Diesterweg-Grundschule. Mike Steffens (CDU) erhielt die meisten Stimmen in Farsleben, während Felix Zietmann (AfD) die Wähler der Gipfelstraße auf seiner Seite hatte.