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Corona Der schwierige Weg zum Impftermin

Das Thema Corona-Impfung treibt auch die Kommunalpolitiker der Gemeinde Hohe Börde um.

Von Constanze Arendt-Nowak 02.02.2021, 10:38

Hohe Börde l Als es hieß, die Corona-Impfungen beginnen zumindest erstmal für die Über-80-Jährigen, wurden auch viele Bürger der Gemeinde Hohe Börde hellhörig. Doch trotz Ankündigung, dass Termine telefonisch oder online vereinbart werden können, war das ein hoffnungsloses Unterfangen speziell für die Senioren. Mehrere Kommunalpolitiker sahen sich verpflichtet,zu helfen. Für den Hermsdorfer Dieter Dähnhardt als Vorsitzenden der Fraktion „Demokratisches Bündnis Hohe Börde“ im Gemeinderat der Hohen Börde und seinen Stellvertreter Jürgen Kebernik aus Irxleben führte der Weg zur Gemeindeverwaltung. Ihr Ziel war es, dass die Verwaltung den verzweifelten älteren Bürgern hilft und ein „System zur Unterstützung bei der Vergabe der Impftermine“ entwickelt.

Besser wäre es nach Aussage von Jürgen Kebernik, wenn die betroffenen Über-80-Jährigen mit entsprechenden Schreiben seitens der Gemeinde über mögliche Termine informiert werden und gefragt werden, ob sie geimpft werden möchten. „Den Anamnesebogen könnte man vielleicht gleich mitschicken“, fügte er hinzu. Auch ein Feld für ein Kreuz, falls die Impfwilligen einen Transport benötigen, wäre auf diesen Schreiben vorstellbar. In der Transportfrage hatte Kebernik schon einmal seine Fühler ausgestreckt und über den Irxleber Feuerwehrverein abgeklopft, ob sich Transportmöglichkeiten für den Weg zum Impfzentrum finden lassen.

Noch während Forderung auf praktische Umsetzung wartete, drehte sich das Rad auf Landkreisebene weiter. Mit der Stadt Wolmirstedt und der Stadt Wanzleben-Börde wurde ein Modellprojekt angeschoben, bei dem die Über-80-Jährigen angeschrieben und gefragt werden, ob sie geimpft werden möchten. Nach Auswertung der Daten sollen die Impfungen mobil und wohnortnah durchgeführt werden. Größtes Problem derzeit ist es aber, dass zu wenig Impfstoff zur Verfügung steht. Das zentrale Impfzen-trum des Landkreises Börde in Haldensleben hat aus diesem Grund seine Türen noch nicht für die Öffentlichkeit geöffnet, Termine werden nicht vergeben. (Volksstimme berichtete)

„Das begrüßen wir und hoffen, dass das schnell auch auf unsere Gemeinde ausgeweitet wird“, sagte Jürgen Kebernik stellvertretend für seine Fraktionskollegen. Hier könnte das Beispiel der mobilen Blutspenden Schule machen.

Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel sieht die Gemeinde durchaus in der Lage, mobile Impfzentren in den Dorfgemeinschafthäusern einzurichten. Wenn ausreichend Impfstoff vorhanden ist, könnte es auch hier losgehen. Die Gespräche mit dem Landkreis hat die Gemeinde bereits aufgenommen, erklärte die Bürgermeisterin und ist sich auch dessen bewusst, dass die Hohe Börde im Vergleich mit anderen Einheits- und Verbandsgemeinden im Landkreis Börde die meisten Rentner hat. Bei der Umsetzung der Termine hofft sie auf das Mitwirken der örtlichen Gemeinschaften.Hans-Eike Weitz als Ortsbürgermeister von Rottmersleben stört sich an den unpersönlichen Anschreiben an die Über-80-Jährigen. Nach eigener Aussage hat er sich an den Landrat des Landkreises Börde, Martin Stichnoth, gewandt und ihm direkt den Vorschlag unterbreitet, bei der Impfung beziehungsweise bei der Vorinformation der älteren Bürger mit den Ortsbürgermeistern des Landkreises zusammenzuarbeiten. Schließlich würden die ihre Bürger besser kennen. „Ich würde auch von Tür zu Tür laufen und Bescheid sagen, wenn ein Impftermin steht“, sagt er weiter. Das verbindet er auch gleich mit dem Angebot, diejenigen, die zu Fuß nicht mehr so gut unterwegs sind, mit dem Auto zu transportieren oder zumindest einen Transport zu organisieren.