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Corona Frisöre freuen sich auf Neustart

Ab Montag haben die Frisöre in Wolmirtsedt wieder geöffnet: Die lange Corona-Pause ist vorüber.

Von Gudrun Billowie 03.05.2020, 02:00

Wolmirstedt l Frisöre mussten ihre Salons wegen der Corona-Pandemie sechs Wochen schließen, ab Montag dürfen sie die Türen wieder öffnen. „Wir freuen uns schon auf die Kunden“, versichert Michelle Ostheer und verspricht: „Wir geben uns die größte Mühe, alle Anfragen abzuarbeiten.“ Das wird aufgrund der Hygieneregeln jedoch länger dauern als in Vor-Corona-Zeiten, Kunden müssen sich gedulden, bis sie einen Termin bekommen - in allen Salons gleichermaßen.

Nur eine bestimmte Anzahl Mitarbeiter und Kunden darf gleichzeitig im Salon sein, je nach Quadratmeterzahl. Bei Michelle Ostheer dürfen zwei Frisörinnen drei Kunden bedienen. Gleichzeitiges Bedienen ist üblich, weil beispielsweise Haarfarbe solange einwirken muss, dass ein Kurzhaarschnitt dazwischen passt.

Haarschnitte im trockenen Haar wird es allerdings nicht mehr geben, das lässt die Hygieneverordnung nicht mehr zu. Die fordert: Das Haar muss im Salon gewaschen werden. Dadurch ändern sich für Kunden auch die gewohnten Preise, weil beim Nassschneiden mehr Arbeit und mehr Material - wie Shampoo - anfällt.

Andere Leistungen fallen sogar ganz weg. Wimpern und Augenbrauen werden nicht gefärbt, auch kein Bart gepflegt. Das ist Frisörinnen verboten, die Abstände lassen sich dabei erst recht nicht einhalten.

Generell lässt sich das Nahekommen im Frisörsalon nicht vermeiden, deshalb müssen sowohl Frisörinnen als auch die Kunden einen Mund-Nasenschutz tragen. Michelle Ostheer bittet, einen mitzubringen.

Werden die Haare gefärbt oder in Ohrnähe geschnitten, müssen Kunden die Bänder oder Gummis kurz entfernen und den Schutz mit den Händen vors Gesicht halten. Niemand kann versprechen, ob der Mundschutz den Frisörbesuch unbeschadet übersteht. Es kann gut sein, dass die Haltegummis Farbe abbekommen.

Weiterhin gibt es keine Getränke, keine Zeitschriften, keine Wartefläche. Viren sollen keine Gelegenheit bekommen, von einem Menschen auf den anderen überzugehen.

Die Maßnahmen gelten in allen Frisörsalons gleichermaßen, nur einer wird sich nicht mehr stellen. Die Frisierkunst GmbH, die im alten Rathaus residierte, ist insolvent. „Das hat sich schon länger abgezeichnet“, sagt Geschäftsführerin Renate Lehmann, „die Corona-Krise hat das Fass überlaufen lassen“. Sie hat 24 Mitarbeiterinnen des Salons, der Kosmetik und der Fußpflege die Kündigung übergeben.