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Feuerwehr Die Wolmirstedter Feuerwehr soll im nächsten Jahr eine neue Drehleiter erhalten

Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr in Wolmirstedt ist in die Jahre gekommen. Nun soll für das spezielle Hubrettungsfahrzeug Ersatz beschafft werden.

Von Tom Wunderlich 27.07.2021, 15:42
Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wolmirstedt ist ein echter Alleskönner und kommt bei vielen Lagen zum Einsatz. Im nächsten Jahr soll sie durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden.
Die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wolmirstedt ist ein echter Alleskönner und kommt bei vielen Lagen zum Einsatz. Im nächsten Jahr soll sie durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden. Foto: Feuerwehr Wolmirstedt

Wolmirstedt - Wenn es in Wolmirstedt brennt, ein Mensch sich in einer Notsituation befindet oder die Katze auf dem Baum festsitzt, sind jeden Tag zu jeder Uhrzeit die ehrenamtlichen Helfer der Wolmirstedter Ortsfeuerwehren zur Stelle, um zu helfen. Damit sich nicht nur die Wolmirstedter sicher fühlen können, sondern auch deren Feuerwehrmänner und -frauen, ist moderne und vor allem zuverlässige Technik das A und O.

Eines der wichtigsten Fahrzeuge neben den Löschfahrzeugen ist in der Wolmirstedter Feuerwehr die Drehleiter. Das Spezialfahrzeug kommt bei fast allen Lagen zum Einsatz, bei denen Höhen überwunden werden müssen. So zum Beispiel bei Bränden oder der Menschenrettung über das Fenster. Auch Äste, welche drohen herabzustürzen, werden zumeist mithilfe der Drehleiter entfernt. Wie wichtig das Fahrzeug ist, zeigt die Einsatzstatistik der Wolmirstedter Feuerwehr. Allein in diesem Jahr ist die Drehleiter bereits 33-mal ausgerückt. Davon fünfmal in andere Gemeinden. Im letzten Jahr rückte das Hubrettungsfahrzeug zu insgesamt 49 Einsätzen aus. 13-mal ging es dabei in umliegende Gemeinden zur überörtlichen Hilfe.

Allerdings ist das Fahrzeug der Wolmirstedter schon längst nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Seit 1994 versieht das Einsatzfahrzeug bereits seinen Dienst in Wolmirstedt. Rein theoretisch ist es damit schon längst über seine vorgesehene Dienstzeit hinüber. „Wir müssen da ganz ehrlich sein, die Drehleiter ist schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik“, erklärt Ortswehrleiter Marko Reinhardt. Allerdings sei bereits Ersatz in Sicht. „Das könnte schon im nächsten Jahr soweit sein“, so der Wehrleiter weiter.

Eine von zehn neuen Drehleitern

Bis vor einigen Monaten war noch geplant, dass die Drehleiter durch die Stadtverwaltung, der abwehrende Brandschutz fällt in die Zuständigkeit der Kommune, beschafft wird. Hier sollte geprüft werden, inwieweit Fördermittel genutzt werden könnten. „Jedoch ist der glückliche Umstand eingetreten, dass das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen einer Landesbeschaffung insgesamt zehn Drehleitern bereits im nächsten Jahr beschaffen will“, erklärt Reinhardt. Man habe sich darum beworben und die Zusage vom Ministerium für Inneres und Sport erhalten, dass man eines der Fahrzeuge erhalten werde.

„Das kann ich so bestätigen, dass das Land Sachsen-Anhalt die Beschaffung von insgesamt zehn neuen Drehleitern fördern wird“, erklärt Lars Fischer, Pressesprecher beim Ministerium für Inneres und Sport. Diese seien für die Feuerwehren Aschersleben, Braunsbedra, Gardelegen, Möser, Osterwieck, Salzwedel, Sangerhausen, Stendal, Weißenfels und Wolmirstedt vorgesehen. Wer eines dieser Spezialfahrzeuge gefördert bekomme, werde im Rahmen einer individuellen Bedarfsprüfung festgelegt. „Insgesamt 270000 Euro pro Fahrzeug werden vom Land Sachsen-Anhalt gefördert“, erklärt Fischer weiter.

In diesem Jahr waren die Fahrzeuge europaweit ausgeschrieben worden. Den Zuschlag erhielt letztendlich der Feuerwehrfahrzeug-Aufbauer Magirus. Die Firma aus Ulm gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Hubrettungsfahrzeugen. „Nach aktuellem Planungsstand sollen die Drehleitern Ende August 2022 ausgeliefert werden“, so der Ministeriumssprecher. Wie der Ausschreibung des Landes zu entnehmen ist, wird es sich dabei um Standard-Fahrzeuge vom Typ „DLA(K) 23/12“ handeln. Dies bedeutet „Drehleiter Automatisch mit Korb. Diese weist eine Nennrettungshöhe von 23 Metern Höhe bei einer Nennausladung von zwölf Metern. Der Korb des Fahrzeugs kann auf eine Höhe von über 30 Metern Höhe ausgefahren werden.

Kommune spart durch Förderung viel Geld

Für die Stadt Wolmirstedt bedeutet diese Landesbeschaffung vor allem eines: Großes Einsparpotenzial bei einem hochwertigen Neufahrzeug. So bewegt sich die Preisspanne für eine Drehleiter, je nach Ausrüstung und Technik, zwischen 500000 Euro und 750000 Euro. Für die Stadt Wolmirstedt bedeutet dies im konkreten Fall folgendes: „Der Grundpreis für das Fahrzeug liegt bei insgesamt 560000 Euro“, heißt aus dem Landes-Innenministerium. Hinzu kämen einzelne Optionen, welche direkt mit der Feuerwehr abgestimmt seien und durch die Stadt an das Ministerium weitergeleitet wurden. „Wir reden hier von mindestens 20000 Euro Preisaufschlag“, erklärt Lars Fischer weiter.

So kostet die neue Drehleiter der Feuerwehr Wolmirstedt insgesamt rund 580000 Euro. Minus die Fördersumme von 270000 Euro durch das Land Sachsen-Anhalt, muss die Stadt circa 310000 Euro selber aufbringen. „Allerdings kann es durchaus möglich sein, dass die Stadt noch weitere Optionen zum Fahrzeug hinzubucht. Dann wird das ganze natürlich dementsprechend teurer.“

„Darüber sind wir natürlich sehr glücklich“, zeigt sich Marko Reinhardt erfreut. Das erleichtere nicht nur den Einsatzdienst in Zukunft, sondern reduziere auch die finanziellen Aufwendungen seitens der Stadtverwaltung. „Ein neues Fahrzeug bedeutet natürlich im Idealfall auch weniger Wartungen und Reparaturen.“ Bis die neue Drehleiter allerdings da sei, werde noch einige Zeit vergehen. „Bis dahin werden wir unser jetziges Fahrzeug natürlich weiterhin bestmöglich behandeln und pflegen.“