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"Dienstwagen" Irxleber Feuerwehr baut alten Trabi auf

Zu einem Schmuckstück haben einige Irxleber Feuerwehrleute einen alten Trabant verwandelt. 30 Jahre alt ist das neue „Dienstfahrzeug“.

Von Constanze Arendt-Nowak 29.12.2016, 00:01

Irxleben l Was einst mit einer kühnen Idee des Irxleber Ortswehrleiters Markus Rölecke begann, ist nun endlich fertiggestellt: Ein Traum in Rot aus dem Baujahr 1988, neu aufgebaut und fahrbereit. Mit dem Wiederaufbau eines Trabants hat die Irxleber Ortsfeuerwehr gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Irxleben nicht nur ein Stück Traditionspflege betrieben, sondern sich auch ein zusätzliches „Dienstfahrzeug“ beschafft.

Doch der Reihe nach: Der Trabant kam vor etwa 20 Jahren als Geschenk zur Feuerwehr Irxleben. „Ich habe ihn damals mit dem Kameraden Patrick Elste zusammen aufgebaut, rot lackiert und das Blaulicht aufgeschraubt“, erinnert sich der Ortswehrleiter Markus Rölecke heute. Der ehemalige Wehrleiter Ludwig Peters hat das Auto dann als Erkundungsfahrzeug genutzt. Bis eines Tages der Platz im Gerätehaus zu eng wurde. „Da sollte der Trabi dann verschrottet werden“, erklärt Axel Zerbin, der ihn damals für eine symbolische D-Mark aufkaufte, um ihn vor der Schrottpresse zu retten.

Über Jahre stand der Trabant danach in der Garage, doch vergessen wurde er nicht, wie Axel Zerbin betont. Woran es letztlich mangelte, war Zeit, um den „Kleinen“ wieder flott zu machen. Doch um dem zu begegnen, gibt es Ortswehrleiter und kühne Pläne. So kam es, dass Markus Rölecke zur Jahreshauptversammlung im Dezember 2014 „einige Freiwillige von den jungen Wilden“ suchte, die den Trabi wieder in ein Schmuckstück verwandeln wollten. Das Ziel wurde ebenfalls gesteckt: Im Umzug zur 1000-Jahr-Feier im Juni 2015 sollte der Trabi dabei sein.

Einige Freiwilligen fanden sich schnell. Marcel Gerike, Dennis Franke und Ben Roßbach gingen ans Werk. „Zu Gute kam uns, dass Ben damals bei einer ortsansässigen Lackiererei beschäftigt war“, berichtet Markus Rölecke.

Doch damit waren längst nicht alle Schwierigkeiten gelöst. Als der Trabant zerlegt war, stellte sich schnell heraus: Das wird eine Mammutaufgabe. „Aber wir wollten es eh nicht nur schnell, schnell machen, sondern ordentlich“, fügt der Ortswehrleiter hinzu. Teil für Teil wurde einer Generalüberholung unterzogen, beispielsweise auch die Karosserie abgeschliffen und das Fahrwerk sandgestrahlt. Zwischen den handwerklichen Einsätzen und Teilebeschaffungen wurden immer wieder Helfer und Unterstützer gesucht, die den Traum Stück für Stück mehr zur Realität werden ließen.

Der Aufbau des Fahrzeuges zehrte dennoch an den Kräften. Als die Motivation bei den Jungen nachließ, zeigte sich, dass in der Irxleber Feuerwehr das Zusammenspiel von Jung und Alt funktioniert. Die Erfahrenen übernahmen den Staffelstab und führten das Vorhaben zu Ende. Vorn mit dabei war wieder der „zeitweilige Trabi-Papa“ Axel Zerbin, der Hand in Hand mit Holger Mesch und Mario Becker arbeitete. Fachliche Unterstützung von außen leisteten Thomas Müller und Michael Pollmer.

Wenn Manuel Jordan als Vorsitzender des Fördervereins jetzt, nachdem das Fahrzeug endlich in Dienst gestellt ist, Bilanz zieht, kommt er auf stattliche Zahlen: „Etwa 1100 Stunden haben acht Leute geleistet, um den Trabant aufzubauen. Der Verein hat etwa 1300 Euro investiert.“

Der Verein ist auch der Besitzer des Trabants. Genutzt werden soll er nicht nur als Objekt der Traditionspflege, sondern auch als Dienstfahrzeug für alltägliche Besorgungen der Feuerwehr. „Er ist jetzt zugelassen, lediglich die Beklebung fehlt noch“, fügt Axel Zerbin abschließend hinzu.