Ebendorfer feiern ihren Steinbruch

Ebendorf l Die Vorbereitungen für das 2. Steinbruchfest in Ebendorf laufen auf Hochtouren. Am 26. und 27. August soll auf dem Gelände an der Barleber Straße gefeiert werden. Gründe dafür gibt es viele. Die Ebendorfer hatten gegen das Vorhaben der Gemeinde Barleben, den größten Steinbruch des Ortes zu verkaufen, protestiert. Nachdem der Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf sich bereiterklärt hatte, Hege und Pflege des Gewässers zu übernehmen, hatte der Ortschaftsrat dem Verein die Verantwortung übertragen. Ende März war es vor Ort zur feierlichen Vertragsunterzeichnung gekommen.

Vorsitzender Jens Barthel: „Unser wichtigstes Anliegen ist es, den Steinbruch für die Ebendorfer als Biotop zu erhalten und die Begehbarkeit für die Öffentlichkeit zu sichern.” Zunächst wurde aufgeräumt und der Festplatz planiert. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Montage eines Zaunes an der Ostseite des Steinbruchs. Dies gelang mit Hilfe zahlreicher Sponsoren, darunter der Lions Club Ohrekreis, der 800 Euro spendete. „Unsere Zaunpatenschaft hat sehr viele Leute angesprochen und so viel Geld eingebracht, dass auch eine Treppe zum Wasser mitfinanziert werden konnte“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Die ist unter anderem wichtig für den Tauchsportclub „Delphin” aus Magdeburg (TSC), der als Mitnutzer gewonnen werden konnte.

Geplant ist auch ein Info-Point, um den Besuchern die Bedeutung des Steinbruchs vor Augen zu führen. Das Areal ist das einzige in Barleben unter Schutz gestellte geologische Naturdenkmal. Der Steinbruch war für die Ortschaft so bedeutend, dass die zwei Felswände das Wappen von Ebendorf prägen. Es gibt noch zwei kleinere Steinbrüche, die sich in privater Nutzung befinden und nicht mehr öffentlich zugänglich sind. Die Ebendorfer Steinbrüche lieferten die Grauwacke, mit der viele ältere Gebäude der Region gebaut wurden. Zuletzt wurde für die Gestaltung des Kreisverkehrs zwischen Barleben und Ebendorf Grauwacke als regionaltypisches Material gewählt. Zur Ortsgeschichte gehört auch, dass die älteren Generationen in dem Steinbruch Schwimmunterricht hatten. Wie die Chronik berichtet, waren es bis 1964 373 Freischwimmer, die hier ihre Prüfung ablegten. Heute ist das Baden natürlich nicht mehr erlaubt.

Den Info-Point bekommt der Verein übrigens von der Gemeinde Barleben spendiert. Ob der Wirtschaftshof den allerdings vor dem Fest noch aufstellen kann, ist nach Aussage von Jens Barthel derzeit noch fraglich. Alle Beteiligten wollen aus all diesen Gründen das Steinbruchfest zur Tradition machen. In diesem Jahr wird es zusammen mit dem 60-jährigen Bestehen des Angelvereins gefeiert.

Das Programm für dieses Jahr soll so aussehen: Eröffnung am Sonnabend, 26. August, um 10 Uhr. Jeff Schnarr, Vorsitzender des Angelvereins, wird zum Vereinsjubiläum Ehrengäste begrüßen. Von 11 bis 17 Uhr ist dann Familienangeltag mit Bogenschießen, Tombola und Versorgungsständen. Danach beginnt am Steinbruch das Abendprogramm, das zusammen mit dem Sommerfest des TSC organisiert wird. Der Sonntag, 27. August, beginnt um 10 Uhr mit Wettkampfveranstaltungen der Abteilung Triathlon des Sportvereins. Mitglieder des TSC werden im eigens aufgestellten Pool zum Schnuppertauchen einladen und ihren Verein vorstellen. Am Nachmittag ist dann ein gemeinsames Kaffeetrinken geplant, eine Blaskapelle spielt zur Unterhaltung der hoffentlich vielen Gäste.