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Energieversorgung Keine Mehrheit für Barleber Heizkraftwerk

Die Gemeinde Barleben plant, mit dem Unternehmen Getec aus Magdeburg eine Energiegesellschaft zu gründen. Der Finanzausschuss verneint.

Von Ariane Amann 23.11.2017, 23:01

Barleben l Für das neue Baugebiet an der Schinderwuhne in Barleben plant die Gemeinde, gemeinsam mit dem Magdeburger Energieunternehmen Getec eine Gesellschaft zu gründen, über die das Wohngebiet eine zentrale Wärmeversorgung bekommen soll.

Ein Blockheizkraftwerk zusammen mit einer Erdgasversorgung soll die Wärmeversorgung im Neubaugebiet absichern, das an der Schinderwuhne entstehen soll. Neben 12.750 Euro für die Beteiligung an der Betreibergesellschaft müsste die Gemeinde Barleben auch noch rund 50.000 Euro für den Bau der Heizanlage stemmen. Das geht aus der Beschlussvorlage hervor, die im Finanzausschuss diskutiert wurde.

Der Vorsitzende des Finanzausschusses Edgar Appenrodt und Michael Lange, sachkundiger Bürger aus Meitzendorf, konnten dem geplanten Projekt nichts Gutes abgewinnen. Lange argumentierte im Finanzausschuss, dass das Risiko allein den Nutzern des geplanten Energienetzes auf die Füße fallen würde. Appenrodt wies außerdem darauf hin, dass ein geplantes Ergebnis wischen 33.000 Euro als Gewinn und Verlust ausgewiesen sei. „Das ist mir zu unsicher“, sagte er. Natürlich könne sich das Vorhaben rentieren, zwingend sei das aber nicht.

Lange wies noch darauf hin, dass in Meitzendorf eine ähnliche Anlage bestehe, mit schlechter Auslastung. Bernd Fricke vom Unternehmerbüro der Gemeinde erklärte dazu: „Ja, die Anlage war schlecht ausgelastet. Sie war für Mehrfamilienhäuser konzipiert und gehört mittlerweile aber wieder einem Barleber Unternehmen. Die Anlage wird ausgebaut und ist abgesichert.“

Mit der Getec habe man laut Fricke einen verlässlichen und erfahrenen Partner an der Hand, der schon mehrere andere Projekte wie das in Barleben geplante erfolgreich auf die Beine gestellt habe.

Außerdem habe die Kommunalaufsicht bei einer ersten Prüfung des Vorhabens keine sachlichen Einwände gegen das Vorhaben gehabt, auch wenn sich die Gemeinde in der Konsolidierung des Haushalts befinde. Fricke argumentierte außerdem, dass die Anlage nicht auf die Versorgung des Neubaugebiets an der Schinderwuhne beschränkt sein muss. „Man braucht tatsächlich 50 bis 70 Nutzer, damit die Anlage wirtschaftlich arbeiten kann. Es spricht aber nichts dagegen, erst einmal klein anzufangen und die Anlage später auszubauen.“

Das konnte die Mitglieder des Finanzausschusses allerdings nicht überzeugen, sie stimmten mit drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen gegen das Vorhaben. Der Gesellschaftervertrag, in dem die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Getec geregelt werden soll, kam genauso schlecht weg. Entscheiden muss letztendlich der Gemeinderat.