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Fachschule Absolventen können in aller Welt arbeiten

Victoria Böhm berichtete in Wolmirstedt von ihren Erfahrungen, die sie als Erzieherin in Peking sammelt.

Von Gudrun Billowie 05.04.2016, 15:00

Wolmirstedt l Victoria Böhm arbeitet als Erzieherin in Peking. In einem deutschen Kindergarten hat sie ihre derzeitige Traumarbeitsstelle gefunden. Davon erzählte sie Schülern und Schülerinnen, die sich derzeit an der evangelischen Fachschule zum Erzieher ausbilden lassen. Und die interessierten sich sehr für Victoria Böhms Auslanderfahrungen.

Victoria Böhm hat selbst an der evangelischen Fachschule gelernt und ist erst im August vergangenen Jahres fertig geworden. Sie hatte sofort Arbeit in einer Magdeburger Kita, aber ein Chinabesuch hatte die Sehnsucht geweckt, in diesem Land zumindest eine Zeit lang zu arbeiten. Nur drei Monate später hatte sie ihren Pekinger Arbeitsvertrag in der Tasche und flog Richtung Asien. Es war kein Zufall, dass sie während ihres Deutschlandbesuches in der Fachschule von ihren Erfahrungen berichtete. Die Schule besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren. Unter der Rubrik „Was aus mir geworden ist“, erzählen ehemalige Absolventen von ihrem beruflichen Werdegang.

„Wir wollen unseren Schülern Perspektiven aufzeigen“, sagt Schulleiterin Grit Schillack. Neben der Arbeit im Ausland gibt es Biografien, in denen sich ehemalige Schüler zu Einrichtungsleitern qualifiziert, ein weiterführendes Studium absolviert haben oder in spannender Jugendarbeit gelandet sind.

Die Kontakte zwischen der Schule und ehemaligen Schülern bleiben oft bestehen. „Wenn wir in Praktikumseinrichtungen gehen, treffen wir oft auf ehemalige Schüler“, sagt Grit Schillack, „so können wir den beruflichen Werdegang verfolgen.“

Der Erzieherberuf scheint derzeit zu boomen. An der Pinnwand der Schule werden die Angebote von Einrichtungen für freie Stellen beinahe übereinander gehängt. Für die derzeit 330 Schüler sieht Grit Schillack hervorragende Berufsaussichten. „Wichtig ist es, örtlich flexibel zu sein“, nennt sie als einzige Einschränkung.

Die Schule setzt auf die enge Verzahnung von Theorie und Praxis und auch die evangelische Ausrichtung scheint gefragt zu sein. Erstmals wird es nun möglich, einen religionspädagogischen Abschluss zu erlangen, am Pädagogisch-Theologischen Institut in Drübeck.

Die Fachschule unter der Trägerschaft des Bodelschwingh-Hauses besteht zwar erst seit 20 Jahren, ist aber aus der Kinderdiakonieausbildung hervorgegangen, die bereits vor 65 Jahren im Bodelschwingh-Haus angesiedelt wurde.

An 20 Jahre evangelische Fachschule wird 2016 mit mehreren Aktionen erinnert. Fachtage, ein Tag der offenen Tür oder ein Ehemaligentreffen werden über das Jahr verteilt.