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Ferienprojekt Kinder regieren und arbeiten in Börderado

Zum fünften Mal hat die Kinderstadt Börderado in Hermsdorf geöffnet. Die Hortkinder können hier das Leben einer Stadt ausprobieren.

Von Constanze Arendt-Nowak 31.07.2018, 01:01

Hermsdorf l Ein Ortsschild weist schon an der Tür darauf hin, dass es von Hermsdorf bis in die Kinderstadt Börderado nur ein kleiner Schritt ist. Der Schulhof ist wieder einmal eine Stadt und die ist ganz in Kinderhand. Was 2014 als Versuch begann, hat sich mittlerweile bewährt und vereint Kinder aus den Horten Hermsdorf, Irxleben und Niederndodeleben.

Das Konzept steht und danach hat alles seine Ordnung. Das heißt auch, dass sich alle teilnehmenden Kinder zunächst im Bürgerbüro anmelden müssen. „Es sind über 60 Kinder, die sich angemeldet haben“, erklärt Petra Berndt vom Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde Hohe Börde.

Jedes von ihnen darf sich dann einen Beruf wählen, in dem er sich versuchen möchte. Für Kreative gibt es zum Beispiel die Bastelwerkstatt, in der bunte Kränze und Kratzbilder hergestellt werden. Vogelhäuschen und kleine Tipis werden in einer anderen Kreativwerkstatt auf dem Hof gefertigt. Letztlich verdienen die Kinder mit ihrer Hände Arbeit sogenannte „Bördis“, mit denen sie kurz vor Schließen der Kinderstadt die entstandenen Produkte erwerben können, um sie mit nach Hause zu nehmen.

Da auch in Kostmetikstube Kräuterseife, Kamillensalbe und Rosenbadesalz entsteht, in der Töpferei Kreativität und Handwerk regieren sowie in der Küche duftende Marmelade abgefüllt wird, ist das Angebot an „Souvenirs“ vielfältig. In der Töpferei warten nun neben Mäusen, Igeln, Äpfeln sogar Schneemänner darauf, in der Hitze des Brennofens dauerhaft haltbar gemacht und anschließend angemalt zu werden. „Das wird vier Wochen dauern“, klärt Erzieherin Mary Eberhardt die Sieben- bis Zehnjährigen auf.

Fleißig sind auch die Gärtner, die die Beete auf dem Schulhof in Ordnung bringen und in Töpfchen Sämereien einbringen. Die Künstler verschönern den Treppenaufgang zum Hort mit einem bunten Bild und in der Küche wird mit Pizza dafür gesorgt, dass zum Mittag niemand hungern muss. Und zwischendrin tauchen immer wieder Mädchen und Jungen auf, die durch Stift und Block in der Hand sowie den Fotoapparat auffallen. Zum Ende des Projektes „Börderado 2018“ wollen sie in der Funktion der „Presse“ das Geschehen in Form einer Zeitung für die Ewigkeit festgehalten haben.

Eine ganz wichtige Meldung darf darin nicht fehlen – die zur Wahl des Bürgermeisters. Denn das ist in Börderado nicht anders als in anderen Kommunen wie zum Beispiel der Gemeinde Hohe Börde. Die drei Horte schicken je einen Kandidaten ins Rennen. Die achtjährige Nina vertritt den Hort Irxleben, der neunjährige Yannick steht für den Hort Hermsdorf und Paul, zehn Jahre alt, wird vom Niederndodeleber Hort ins Rennen geschickt. Letztlich stimmen die Meisten dafür, dass die kleine Nina dem Börderado-Volk vorstehen soll. Durch eine hübsche Schärpe ist sie für alle erkennbar.

Auch für die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, Steffi Trittel, die der Kinderstadt einen Besuch abstattet. Gemeinsam mit ihren Mitbewerbern zeigt Nina Steffi Trittel ihre Stadt. „Es ist schön, dass die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, und auch verschiedene Berufe kennenlernen können“, erklärt Steffi Trittel.

Für die Organisatoren um Mandy Meißner vom Hort Hermsdorf sowie Mandy Elteste und Petra Berndt vom Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde sind aber auch andere soziale Aspekte wichtig. Börderado gibt den Kindern die Möglichkeit, auch über die Dorfgrenzen hinaus Kontakte zu pflegen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.