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Feuerwehr Zuwachs sorgt für Kopfzerbrechen

Die Niederndodeleber Feuerwehr braucht jede Einsatzkraft. Andererseits ist die Kapazitätsgrenze im Gerätehaus bald erreicht.

Von Constanze Arendt-Nowak 27.02.2018, 00:01

Niederndodeleben l „An dem 40. Mitglied in der Einsatzabteilung und damit auch an dem 20. Atemschutzgeräteträger kratzen wir schon“, erklärte ein stolzer Ortswehrleiter Stefan Libbe zur Jahreshauptversammlung der Niederndodeleber Feuerwehr. Derzeit können 37 Mitglieder plus zwei Kameraden, die zwar kein Mitglied der Wehr sind, aber im Ort arbeiten, ausrücken, wenn die Sirene heult.

Und auch in den anderen Abteilungen der Feuerwehr sieht es laut der Statistik gut aus. Die Alters- und Ehrenabteilung zählt 36 Mitglieder, die Jugendfeuerwehr 15 Mitglieder und die Kinderfeuerwehr 19 Mitglieder.

Gerade die letzten beiden Zahlen treiben den Ortswehrleiter zu weiteren Rechenmodellen an. Die Jugendfeuerwehr erwartet für die kommenden Jahre stark wachsende Zahlen. Dieses „Luxusproblem“ wird dann zu einer Herausforderung besonders für die Betreuer. Aber sollten diese Kinder und Jugendlichen dann eines Tages in die Einsatzabteilung wechseln, wird es auch räumlich immer enger. „Wir stoßen im Gerätehaus an Kapazitätsgrenzen“, mutmaßt Stefan Libbe schon heute.

Doch die Einsatzkräfte werden gebraucht – nicht zuletzt auch, um die Einsatzbereitschaft am Tage abzusichern. Deshalb tüfteln auch die Niederndodeleber Feuerwehrkameraden immer wieder an Modellen, wie sie potenzielle Mitglieder für die Einsatzabteilung gewinnen können. Nach ihrer Idee könnte es beispielsweise schon ein Anreiz sein, Mitglieder der Feuerwehr beispielsweise bei der Vergabe von Kindertagesstätten-Plätzen im Ort zu bevorzugen.

Neben den Kapazitätsgrenzen im Gerätehaus, sorgt aber auch das Dach für mächtig Kopfschmerzen beim Ortswehrleiter und den Kameraden. „Bei jedem Sturm habe ich Angst, dass unser Gerätehaus unsere größte Einsatzstelle wird“, beschrieb Stefan Libbe die Situation. Das Problem ist schon seit langer Zeit bekannt.

Wenn sie auch nicht am eigenen Gerätehaus anpacken mussten, so forderten die Einsätze nach den Sturmereignissen die Niederndodeleber Kameraden ebenso stark wie auch andere Kameraden im Landkreis. Von den 16 Einsätzen, die die Jahresstatistik der Niederndodeleber Feuerwehr für 2017 prägen, waren sechs Sturmeinsätze. Außerdem wurden die Kameraden unter anderem zu drei Bränden, drei Ölspuren, einem Verkehrsunfall und einem Gefahrgut-Einsatz alarmiert.

Auf die Gefahrgut-Einsätze – in Fachkreisen auch CBRN-Einsätze genannt – richteten die Niederndodeleber Feuerwehrleute auch den Fokus, als sie, wie einmal jährlich üblich, im Oktober die Tore ihres Gerätehauses für Besucher öffneten. In einer Übung simulierten sie einen Gefahrgut-Unfall und demonstrierten ihr Vorgehen. „CBRN beim Tag der offenen Tür zu machen, war schon was Besonderes, das kannten viele noch nicht“, blickte Stefan Libbe zurück.

Weitere Höhepunkte wie die Präsenz beim 25-jährigen Bestehen des Unternehmens Agro-Bördegrün, die Unterstützung des Torballturniers des MSV 90 aus Magdeburg oder des Bördehoffestes beweisen, dass die Feuerwehr auch im Kulturleben des Dorfes eine wichtige Rolle spielt. Nicht zu vergessen im Veranstaltungskalender der Wehr war auch der Ausbildungstag der Gemeindefeuerwehr auf dem Übungsgelände des Institutes für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge.

Die dort geleisteten Ausbildungsstunden waren aber nur ein Bruchteil der Aus- und Weiterbildungen der Kameraden. Zahlreiche Dienste am eigenen Gerätehaus sowie Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene wurden absolviert.

Arbeitsreich ging es im vergangenen Jahr zudem beim Niederndodeleber Feuerwehrnachwuchs zu. Davon konnten der Jugendwart Stefan Beyer und in Vertretung des erkrankten Kinderfeuerwehrwartes Ralf Gehrling der Ortswehrleitung berichten. Höhepunkt für die Jugendfeuerwehr war das Zeltlager in Kombination mit dem Berufsfeuerwehrtag gemeinsam mit der Partnerfeuerwehr aus dem niedersächsischen Koldingen. Die Jüngsten der Feuerwehr hatten unter anderem einen Elterntag geplant, an dem sie im Miteinander mit den Eltern ihr Können zeigen konnnten.

Und auch in diesem Jahr sind einige Ereignisse für die Feuerwehr schon terminiert: Das Torballturnier im Juni, der Ausbildungstag der Feuerwehren der Gemeinde Hohe Börde im August und der Tag der offenen Tür sowie der Feuerwehrball im Oktober.