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Frauentag Conny Wolke begleitet Geburten

Zum Internationalen Frauentag blicken Frauen aus Wolmirstedt auf ihr Leben.

Von Gudrun Billowie 08.03.2017, 12:12

Wolmirstedt l Conny Wolke ist 50 Jahre alt und hat den größten Teil ihres bisherigen Lebens, gut 30 Jahre, in ihrem Traumberuf gearbeitet, als Hebamme. „Das wollte ich werden, seit ich 14 war.“ Zwei Lehrstellen gab es im Kreis, Conny Wolke hatte gute Noten und bekam eine davon. „Ich habe es nie bereut“, sagt sie, „für mich ist es das Schönste, ein Frau zu begleiten, wenn sie ihr Kind auf die Welt bringt.“

Conny Wolke hat mit ihrem Mann inzwischen Silberhochzeit gefeiert, ihr Sohn ist erwachsen. Sie hätte gern mehr Kinder gehabt, aber als Hebamme musste sie flexibel sein und in Schichten arbeiten. Mit einem Kind ließ sich das Familienleben gut organisieren, zumal Conny Wolke auch noch als freiberufliche Hebamme unterwegs ist.

Dennoch bekam die Biografie einen Bruch. Das Krankenhaus, in dem sie so lange gearbeitet hat, hat die Geburtsabteilung geschlossen. „Nach so langer Zeit, das wirft einen schon um“, sagt Conny Wolke, „alle Kollegen waren weg. Da war eine Traurigkeit da.“

Inzwischen hat sie eine neue Arbeitsstelle, zunächst war sie auf einer Station, nun ist sie wieder im Kreißsaal angelangt. Noch ist die Stelle befristet. „Das macht mir schon ein bisschen Sorge, berufliche Sicherheit macht einfach ruhiger.“

Das bemerkt sie am Rande, denn vor allem ist sie über jeden Tag froh, den sie im Kreißsaal verbringen kann. „In der Geburtshilfe weiß man nie, was der Tag bringt“, sagt sie, „es ist wie ein Kick.“

Im Laufe der Jahre hat sie bemerkt, wie sich Frauen verändert haben, selbstbewusster geworden sind. Das gefällt ihr. „Mit informierten Frauen lässt sich gut arbeiten.“ Und noch etwas ist neu. Bisher war sie immer die jüngste Kollegin. Nun wächst eine neue Generation nach, der sie ihre Erfahrungen gerne weitergibt. „Ich fühle mich wohl in der Lebensmitte.“