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Fundsachen Drei, zwei, eins - gekauft!

Auf dem Hof der Stadtverwaltung in Wolmirstedt sind Fundsachen versteigert worden. Das Interesse war groß.

Von Lan Dinh 05.07.2019, 01:01

Wolmirstedt l „15 Euro für die Herrenarmbanduhr, 15 Euro!“, schallte Evelyn Braumanns Stimme über den Hof der Stadtverwaltung Wolmirstedt. Ein Herr hob die Hand. „15 Euro zum ersten, zum zweiten, zum dritten - und verkauft!“, rief Braumann, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung in Wolmirstedt und Vollstreckerin der Versteigerung. Sie schwang den Auktionshammer und schon hatte die noch schick aussehende Armbanduhr einen neuen Besitzer gefunden.

Bei der Versteigerung der 83 Fundsachen auf dem Hof der Verwaltung scharten sich über 30 Menschen. „Ich bin einfach neugierig gewesen und daher hergekommen. Außerdem interessiere ich mich für die Fahrräder“, meinte Hans-Joachim Rose. So auch viele andere, die die Fahrräder streng begutachteten. Sie wurden am häufigsten ersteigert. Weiterhin gab es Armbanduhren, Schmuck, Geldbörsen, Sporttaschen, Kleidung, Handys und einige Kuriositäten zu ergattern. Dabei zahlten die Bieter von einem Euro für einen Damenring bis hin zu 75 Euro für ein Fahrrad. Von 83 Sachen kamen 40 unter den Hammer. Das ungewöhnlichste Fundstück des Tages: Ein Koffer mit einem Akkordeon als Inhalt.

Die neue Besitzerin bot ohne, dass sie den Inhalt begutachten konnte: „Für 20 Euro mache ich das mal. Mein Sohn hat einmal Akkordeon gespielt, der kann daraus bestimmt noch Töne kriegen.“ Viele Bieter waren neugierig auf die Inhalte der Koffer. Doch erst wenn sie diese auch kauften, erfuhren sie, was drin steckte. Deshalb boten viele für die Koffer. Eine junge Frau schnappte sich einen blauen kleinen Koffer und öffnete ihn, während alle anderen gespannt zuschauten: Er war gefüllt mit Jeans, Hemden, Jacken und einer Kulturtasche voller Shampoos und Medikamente. Die neue Besitzerin sagt lachend: „Also ich bin zufrieden mit meiner Ausbeute.“

Weitere kuriose Dinge sorgten bei den Bietern für Lacher: Ein Fahrradhalter für Pkws, der „nicht günstig“ sei, laut Braumann und ein Karton voller Dekorationssachen für Haus- und Garten. Bei den Handys griffen einige gern zu und ersteigerten sich diese für einen günstigen Preis. Gezahlt wurde bar. 611 Euro wurden insgesamt eingenommen, diese fließen später in die Stadtkasse, so Braumann.

Drei bis vier Mal mal im Jahr führt die Stadt die Versteigerung durch. Die Gegenstände wurden im Fundbüro abgegeben. Ein Jahr lang werden sie dort bewahrt. Kommt niemand, um sie abzuholen, werden sie versteigert. Nicht versteigerte Sachen werden beim nächsten Mal angeboten oder wenn sie sich dafür nicht mehr eignen, gespendet, so Braumann.