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Futterstellen Ebendorfer diskutieren über Katzen

In Ebendorf diskutieren Anwohner und Mitglieder des Ortschaftsrates über die Einrichtung einer offiziellen Futterstelle.

Von Ariane Amann 12.04.2018, 23:01

Ebendorf l Streunende Katzen gibt es buchstäblich in jedem Dorf. Genauso gibt es in den meisten Ortschaften Katzenfreunde, die sich um die freilebenden Vierbeiner kümmern und sie mit Futter versorgen. So ist es auch in Ebendorf, allerdings soll das private Engagement auf sichere und rechtlich genehmigte Füße gestellt werden, wie kürzlich im Ortschaftsrat besprochen wurde.

Marlies und Otfried Müller aus dem Vorstand des Tierschutzvereins Wolmirstedt waren darum unlängst in einer Sitzung des Ortschaftsrates zu Gast, um den Mitgliedern des Gremiums Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich die Streuner nicht weiter vermehren können und wie statt privater Futterstellen solche mit Genehmigung eingerichtet werden können. „Mit einer vom Ordnungsamt genehmigten Futterstelle ist man als Katzenfreund auf jeden Fall auf der sicheren Seite“, sagen sie.

Allerdings sei die Einrichtung einer solchen Stelle nicht nur mit dem Füttern verbunden, dazu gehöre auch das Sauberhalten der Stelle. „Außerdem hat es sich bewährt, wenn es an der jeweiligen Stelle einen kleinen Unterstand gibt, so dass Futterschalen geschützt vor Wind und Wetter stehen. Und wenn sich die Streuer in einer geschützten Kiste vielleicht auch noch vor dem Wetter verkriechen können, wäre das fast perfekt“, sagt Otfried Müller. Die Vierbeiner würden dann wiederum schon selbst dafür sorgen, dass sich dort kein Ungeziefer ansiedelt.

Mit dem Anfüttern der Katzen könne man dann unter Umständen auch schnell beginnen, sie einzufangen und zu kastrieren. „Sonst vermehren sich die Tiere ja immer weiter und werden immer mehr“, begründet Marlies Müller. „Wenn festgestellt wird, dass es bei den Tieren zu gesundheitlichen Problemen kommt, könnte ebenfalls schnell reagiert werden. Diese Tiere werden eingefangen, dem Tierarzt vorgestellt und könnten zur Genesung auch im Tierheim Wolmirstedt untergebracht werden. Danach werde diese Tiere wieder an ihrer Futterstelle ausgesetzt, um die Population zu halten.“

Helmut Müller aus Ebendorf kennt das Problem mit den Katzen. „Auf meinem Grundstück leben auch Katzen, fünf habe ich schon kastrieren lassen. Nur ich allein kann auch nicht alle Streuner in Ebendorf betreuen“, sagt er. Dazu komme, dass nicht alle Katzen in „seinem“ Teil von Ebendorf zu ihm gehören.

Ein Problem sei, dass es mehrere „illegale“ Futterstellen im Ort gebe, an denen sich die Anzahl der Streuner konzentriere. Ein Verlagern einer Futterstelle löse das Problem ja nicht. „Die Tiere müssten kastriert werden“, sagt er. Die Kosten könne wohl weder ein Einzelner noch der Tierschutzverein allein stemmen. Sein Ziel ist es, alle an einen Tisch zu holen und eine Lösung zu finden, mit der Katzenfreunde, Anwohner, Tierschützer und Verwaltung leben können.

Die Einrichtung einer Futterstelle kann allerdings auch nicht von heute auf morgen passieren. „Dazu müsste sich jemand bereit erklären. Eine pauschale Genehmigung gibt es nicht“, sagt der stellvertretende Ortsbürgermeister Wido Wischeropp. Wer sich allerdings angesprochen fühle und die Einrichtung übernehmen möchte, könne sich gern im Ortschaftsbüro Ebendorf melden. Geöffnet ist es immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 18 Uhr.