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Gedenken Erinnerungstafel ist auf Genesungskur

Die 180 Jahre alte Gedenktafel aus der Klosterkirche hat Groß Ammensleben verlassen. In Halberstadt soll sie restautriert werden.

Von Sebastian Pötzsch 05.12.2019, 15:54

Groß Ammensleben l Bis vor drei Jahren noch zierte die alte Tafel aus dem Jahr 1841 mit den Namen von 58 Männern aus Groß Ammensleben die Klosterkirche „Sankt Peter und Paul“ in Groß Ammensleben. Das Kleinod aus Holz wurde einst von König Wilhelm III von Preußen in Auftrag gegeben. Als Kirchenherr hatte dieser kurz vor seinem Tode ein Dekret erlassen, dass in allen Gotteshäusern seines Herrschaftsgebietes eine solche Tafel aufgehängt werden soll. Die aus mehreren Planken zusammengesetzten Stücke sollten nämlich mit den Namen der Gefallenen und Teilnehmer der Napoleonischen Befreiungskriege versehen und die Veteranen auf diese Weise geehrt werden.

Auch in der ehemaligen Klosterkirche wurde im Jahr 1841 eine solche Tafel aufgehängt. 58 Männer schafften es auf das Bild. Die Groß Ammensleber kämpften in preußischen Truppen gegen jene von Napoleon aus Frankreich.

Bis zum Beginn der Sanierung des altehrwürdigen Sakralbaus im Jahr 2016 hing das gute Stück an der Innenwand des nördlichen Seitenschiffes der Klosterkirche. Doch mit Beginn der Arbeiten wurde sie abgenommen und währenddessen die Schäden festgestellt. Unter anderem ist das Holz durch den Holzwurm stark beschädigt.

Nun ist das Kleinod beim Restaurator. Dort wird es begast, um den Befall mit Holzwurm abzutöten. Außerdem sollen Grundierung, Farben und Schriftzeichen aufgefrischt werden. Auch die Fassung wird komplett wiederhergestellt, wie Evelyn Kasper vom „Förderverein historische Klosterkirche Groß Ammensleben“ mitteilt.

Laut Rüdiger Pfeiffer, Ortsbürgermeister von Groß Ammensleben und Vorsitzender der Kulturhistorischen Gesellschaft, hat Matthias Zimmer-Belten bereits mit seiner Arbeit an dem vierteiligen Objekt begonnen. „Er ist ein bekannter Profi in der Region, der schon die Orgel in Erxleben saniert hat“, erzählt Pfeiffer weiter. Am Ende sollen die Arbeiten etwa 1000 bis 1200 Euro kosten und zu Beginn des kommenden Jahres beendet sein.

„Wir haben zwar schon Spenden bekommen, doch es reicht noch nicht ganz“, führt Pfeiffer aus. Er ruft dazu auf, sich mit weiteren Geldgeschenken an der Bewahrung der Geschichte des Ortes zu beteiligen.

Und Evelyn Kasper teilt mit: „Der Verein würde sich freuen, wenn sich noch Nachfahren der auf den Tafeln Genannten melden würden.“

Das Spendenkonto des Fördervereins Historische Klosterkirche bei der Kreissparkasse Börde lautet: IBAN: DE40810550000501001506, BIC: NOLADE21HDL, Verwendungszweck: Sanierung Gedenktafel