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Bauboom Gemeinde Barleben bei Magdeburg macht Platz für noch mehr Eigenheime in Ebendorf

Von Sebastian Pötzsch 27.04.2021, 07:50
Die Bauarbeiten an der Erweiterung des  Wohngebietes ?Am Dahlweg? in Ebendorf haben bereits begonnen. Hier sollen 20 Eigenheime entstehen.
Die Bauarbeiten an der Erweiterung des Wohngebietes ?Am Dahlweg? in Ebendorf haben bereits begonnen. Hier sollen 20 Eigenheime entstehen. Fotos (2): Sebastian Pötzsch

Barleben

In Ebendorf kann bald mit der Errichtung eines weiteren Wohngebietes begonnen werden. Die Mitglieder des Gemeinderates haben dafür den Weg frei gemacht. Die Maßnahme hat indes begonnen.

Weiterer Börde-Boden wird versiegelt

Auf einem Stück Acker am nordwestlichen Rand von Ebendorf wird fleißig gebaut. Arbeiter sind gerade dabei, mit ihren schweren Maschinen tiefe und breite Gräben zu ziehen. Dabei handelt sich um Tiefbauarbeiten für die zukünftigen Straßen eines weiteren Wohngebietes, das hier entstehen soll.

Erst vor einer Woche hatten die Mitglieder des Barleber Gemeinderates den Weg für dieses Projekt frei gemacht. Zwar hatten die Politiker den entsprechenden Bebauungsplan bereits im Oktober 2020 bestätigt. Doch nun mussten die Räte unter anderem über die Ausführungsplanung für das Erschließungsgebiet entscheiden.

So sollen auf einer Fläche von fast 12000 Quadratmetern etwa 9000 Quadratmeter auf die künftigen Parzellen entfallen. Außerdem werden neben Straßen auch öffentlichen Grünflächen sowie Areale für Versorgungsanlagen eingeplant. Die Festsetzung erfolgt laut dem Bebauungsplan „als allgemeines Wohngebiet und nicht als reines Wohngebiet, um im Rahmen der Wohnnutzung Kleintierhaltung als Nebenanlage zulassen zu können.“

Prägung entspricht Umgebung in Ebendorf

Neben Wohngebäuden könnten auch Läden zur Versorgung des Gebietes entstehen, Schank- und Speisewirtschaften, nichtstörende Handwerksbetriebe sowie Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Die Ausführung der künftigen Gebäude wurde auf zwei Vollgeschosse festgesetzt. Dies entspreche der Prägung der näheren Umgebung und ermögliche die Errichtung von Stadtvillen. Diese sollen mit maximal zwei Vollgeschossen entstehen.

Als Bauweise wurde für das Plangebiet eine Einzel- oder Doppelhausbebauung festgesetzt. Diese ermöglicht die am Standort städtebaulich gewünschte Einfamilienhausbebauung, schließt aber auch standortverträgliche Doppelhäuser nicht aus. Um eine in die Umgebung eingepasste Bauhöhe zu gewährleisten, wurde die Firsthöhe auf zehn Meter begrenzt. Sie orientiert sich an den Gebäuden in der Umgebung.

Ferner müssen Garagen einen Abstand von drei Metern zu den öffentlichen Verkehrsflächen einhalten. Das Ortsbild entlang der Straßen soll nicht durch vorgesetzte Garagen beeinträchtigt werden.

Außerdem beabsichtigt der Investor den Bau von Straßen und Gehwegen aus Betonpflastersteinen, die Erschließung der Oberflächenentwässerung sowie der Beleuchtung und Begrünung. So sollen die Zufahrtsstraße in nördlicher Richtung mit der Option einer weiteren Verlängerung ausgebaut sowie zwei Stichstraßen errichtet werden, die in sogenannten Wendehämmern für Rettungs- und Müllfahrzeuge enden. Diese Straßen werden nach Fertigstellung an die Gemeinde übergeben. Diese Ausführungsplanung wurde im Gemeinderat vor einer Woche einstimmig bestätigt.

Rastmitglieder winken Pläne durch

Zusätzlich zur Bestätigung des Planungsentwurfs hatten die Räte im Oktober beschlossen, die betreffenden Papiere öffentlich auszulegen.

Bürger und Träger öffentlicher Belange hatten also die Möglichkeit, ihre Hinweise, Anregungen und Kritiken schriftlich einzureichen. Während der jüngsten Ratssitzung hatten die Kommunalpolitiker nun über die Abwägung der vorgetragenen Anregungen und Hinweise zu entscheiden, die in einem sogenannten Abwägungsbeschluss mündeten. Diese waren zuvor von der Verwaltung in einer Tabelle zusammengefasst worden. Das Papier wurde ebenfalls einstimmig angenommen.

Zu guter Letzt hatten die Räte eine Satzung über den Bebauungsplan zu beschließen, so wie es der Gesetzgeber vorgibt. Die Satzung besteht aus der Planzeichnung und dem textlichen Teil des betreffenden Bebauungsplanes. Auch hier stimmten die Räte allesamt der Beschlussvorlage zu. Somit tritt der Bebauungsplan mit Bekanntmachung im nächsten Amtsblatt in Kraft.

„Wir entwickeln uns. Wir brauchen den Zuzug.“ Mit diesen Worten hatte Barlebens Bürgermeister Frank Nase (CDU) im Herbst gleich mehrere Ratsbeschlüsse zu künftigen Wohnbauvorhaben kommentiert. Die Gemeinde setzt also weiterhin auf Wachstum. Tatsächlich wird in den kommenden Jahren die Anzahl an Einwohnern wohl weiterhin kräftig ansteigen.

Mehrere Vorhaben in Barleben laufen auf Hochtouren

Ein Vorhaben wird aktuell im Nordosten der Ortschaft Barleben umgesetzt. Dabei handelt es sich um das Mammutprojekt „Am lütgen Feld“. Das Areal für immerhin 60 Parzellen ist bereits durch einen Privatinvestor im Sommer vergangenen Jahres erschlossen worden. Gut zwei Dutzend Häuser stehen bereits, an mindestens ebenso vielen wird kräftig gebaut.

Auch das Projekt „Schinderwuhne Süd“ nimmt Formen an. Auf dem Baufeld sind die Bagger in Aktion. Insgesamt entstehen hier 52 Parzellen für Eigenheime. Die Erschließungsmaßnahmen sind so gut wie abgeschlossen. Aktuell wird am Lärmschutzwall zur Bundesstraße 189 gebaut. Doch auch Häuslebauer sind bereits zum Zuge gekommen und haben mit ihren Vorhaben begonnen.

Beschlossen ist auch ein weiteres Projekt. So entsteht auf einem Acker im Norden Barlebens das Wohngebiet „Ammensleber Weg Nord“. Das künftige Areal bietet Platz für mehrere Dutzend Parzellen. Laut dem Vorentwurf des Flächennutzungsplans könnten allein nördlich und südlich der Wohngebiete „Ammensleber Weg I und II“ noch einmal weitere 158 Einfamilienhäuser entstehen.

Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte hier ein Eigentümerwechsel stattgefunden. Nun besteht das Interesse an einer Wohngebietsentwicklung. Der rechtskräftige Flächennutzungsplan gibt das bereits her.