Angern bekommt Freie Schule

Angern l Die Verbandsgemeinde Elbe-Heide bekommt eine neue Schule mit einem alternativen Konzept. Ab Schuljahresbeginn im August 2015 werden Grundschulkinder in Angern bilingual unterrichtet. „Das Kultusministerium hat den Unterrichtsstart an der Freien Um-Welt-Schule Angern, einer bilingualen Grundschule, zugesichert“, informierte Ortrun Horstmann, Vorsitzende des Schulfördervereines Angern.

Das Organisationsteam des Fördervereins nahm die Genehmigung zum Betreiben einer Ersatzschule freudig auf. Fast drei Jahre dauerten die Bemühungen, eine Grundschule in Angern zu erhalten. „Seit 2013 haben der Förderverein sowie viele Eltern und Bürger der Gemeinde in einer Initiativgruppe für den Erhalt der öffentlichen Grundschule in Angern gekämpft. Gleichzeitig haben der Vorstand des Fördervereins und einige Eltern ein Konzept für eine Ersatzschule erarbeitet“, bedankte sich Ortrun Horstmann bei allen Menschen, die an der Entwicklung des Konzeptes, den Ideen, der Umsetzung und Vorbereitung beteiligt waren und selbstlos ihre Kraft zur Verfügung stellten. „Vor allem aber bei den Eltern, die uns mit ihrem Durchhaltevermögen den Rücken gestärkt haben. Am Tag der Einschulung wird erst einmal ordentlich gefeiert!“

Der Förderverein der Grundschule Angern war schon 1995 gegründet worden, um den Schulstandort zu erhalten. Er hat inzwischen 130 Mitglieder und ist damit der zweitgrößte Verein der Gemeinde und einer der größten Vereine in der Region.

In der neuen Schule soll den Kindern der unkomplizierte Umgang mit der englischen Sprache vermittelt werden. „Der Leitgedanke in der Um-Welt-Schule ist die Idee, dass die Kinder ihre direkte Umwelt erkennen und erfahren und dabei lernen, auch die Kulturen anderer Länder zu akzeptieren. In der Um-Welt-Schule steht die Begrifflichkeit Umwelt nicht allein im Zusammenhang mit der Natur, sondern auch für das direkte Lebensumfeld, gesunde Lebens - und Lernbedingungen. Der Lernstoff wird anhand von realen Erfahrungen vermittelt. Die Verbindung mit der englischen Sprache im bilingualen Unterricht schafft die Voraussetzung für weltoffene Menschen. Wenn Kinder die eigene Umgebung, ihre Heimat und ihre Kultur kennen und lieben lernen, können sie auch für Menschen in anderen Ländern und anderen Kulturen offen sein“, umschreibt Ortrun Horstmann das bestätigte Schulkonzept.

Der Unterricht wird in einigen Fächern zusätzlich von einem englischsprachigen Muttersprachler begleitet. Durch Selbstverständnis und Kontinuität wird den Kindern der Zugang zur englischen Sprache vermittelt. Nach Abschluss der 4. Klasse werden sie zweisprachig in die weiterführenden Schulen starten.

Das Schuljahr beginnt am 29. August mit der Einschulung einer ersten Klasse. Erster Schultag ist am 31. August im Schulgebäude der Grundschule Angern, Am Weinberg. „Es liegen bereits zwölf Anmeldungen für die erste Klasse vor. Ansonsten sind noch Plätze auf den Schulbänken frei, könnten Eltern noch ihre Kinder anmelden“, informiert die Fördervereinsvorsitzende.

Monatlich werden 50 Euro Schulgeld, zuzüglich eines jährlichen Vereinsbeitrages von 20 Euro, erhoben. Für Kinder aus sozial schwachen Familien gibt es Vergünstigungen. Im Anschluss an den Schulunterricht steht der Hort, nach Zusicherung durch den Verbandsgemeindebürgermeister, weiter im Gebäude der Grundschule zur Verfügung. Das Team des Fördervereins befindet sich nun schon seit einigen Wochen in intensiven Vorbereitungen für den Schulstart. In den Ferien werden die Räume, die im Schulgebäude von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden, renoviert und gestaltet. Hier haben sich schon Eltern zur Mithilfe angeboten.