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Hochhaus Wieder Ärger mit dem Fahrstuhl

Die Bewohner des Zehngeschossers in der Wolmirstedter Julius-Bremer-Straße haben Ärger mit dem Fahrstuhl. Die Reparatur dauert länger.

Von Gudrun Billowie 03.08.2018, 01:01

Wolmirstedt l Es ist gerade ein Jahr her, da streikte der Fahrstuhl im Zehngeschosser der Julius-Bremer-Straße 4. Die Mieter mussten gut sieben Wochen lang die Treppe nehmen. Für ältere und gehbehinderte Menschen in den oberen Etagen wurde die Wohnung zum Gefängnis. Der 45 Jahre alte Fahrstuhl war kaputt, passende Ersatzteile ließen sich nur schwer und erst nach langer Zeit beschaffen. Nun sollen die Aufzüge in der Nummer vier und fünf ersetzt werden, doch schon droht erneutes Ungemach. Die angekündigte Zeitschiene wird nicht eingehalten. Die Mieter werden von der Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft (WWG) über den tatsächlichen Baubeginn bisher im Unklaren gelassen.

Inge Jungnickel ist 81 Jahre alt und lebt in der neunten Etage. Als sich im vergangenen Jahr abzeichnete, dass der Fahrstuhl längere Zeit nicht funktionieren wird, hat sie sich bei ihrer Tochter in Berlin einquartiert. Diese Option zog sie auch für die Zeit der Erneuerung des Fahrstuhls in Betracht, plante ab dem 1. August den Urlaub bei der Tochter, packte ihre Sachen und zog fort. „Doch inzwischen wissen wir, dass die Arbeiten am Fahrstuhl noch lange nicht beginnen“, ärgert sich ihr Sohn Detlef Jungnickel.

Den 1. August hatte die WWG als voraussichtlichen Baubeginn genannt, auf dieses Datum hatten sich viele Mieter eingestellt. Doch es ist nichts passiert. Eine neue Information haben die Mieter dennoch nicht bekommen.

Anke Gärtner, die den WWG-Chef Gerhard Thiede während seiner Abwesenheit vertritt, versteht die Aufregung nicht. „Wir haben doch geschrieben, dass der genaue Termin rechtzeitig bekannt gegeben wird.“ So ein Schreiben gab es nicht, also sollen die Mieter daraus schließen, dass am 1. August noch nichts passiert.

Die Mieter sehen das jedoch ein wenig anders. „Wir hätten uns eine neue Information gewünscht“, sagt Giesela Wankmüller. Viele Mieter haben sich auf das Leben ohne Fahrstuhl ab dem 1. August eingerichtet, haben einen Urlaub geplant oder sich von den Enkeln Vorräte einkaufen lassen. Besonders Getränkeflaschen lassen sich nur schwer in die oberen Etagen tragen. Doch sie werden auch in den nächsten Tagen nicht erfahren, wann der Fahrstuhlaustausch beginnt. Die WWG kann kein konkretes Datum nennen. Die Fahrstuhlfirma habe erst vor zwei Wochen mitgeteilt, wann die Fahrstühle geliefert werden. Darum könne erst jetzt ein Bauablaufplan erstellt werden, teilt Anke Gärtner mit. Sie bleibt dabei: „Den genauen Termin für den Fahrstuhleinbau teilen wir rechtzeitig mit.“ Der Einbau bedeutet für die Mieter sechs bis sieben Wochen Treppensteigen, anschließend haben sie jedoch einen ebenerdigen Zugang zum Aufzug.

Die Aufzüge in den Nummern 4 und 5 der Julius-Bremer-Straße werden beinahe zeitgleich eingebaut. Bevor es losgeht, wird das Baumaterial mit Hilfe der alten Aufzügen auf die Etagen verteilt. Erst dann werden die alten Fahrstühle außer Betrieb genommen. Die WWG investiert in die neuen Fahrstühle etwa 400.000 Euro. Gut die Hälfte davon wird öffentlich gefördert.