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Hochstapler Festspiele für falschen Waldemar

Wolmirstedts Stadtratsvorsitzender möchte das „Spectaculum Verkehrtherum“ zu Ehren des falschen Waldemar zur Tradition machen.

Von Christian Besecke 09.09.2020, 01:01

Wolmirstedt l Schon am Tag des Schauspiels zu Ehren des falschen Waldemar, welches anlässlich der Aufhängung einer Erinnerungstafel auf der Schlossdomäne stattfand (Volksstimme berichtete), hat Heinz Maspfuhl (SPD) erste Ideen zu einem neuen Fest geäußert. Inzwischen hat er erste Nägel mit Köpfen gemacht.

„Da der falsche Waldemar letzten Endes nicht echt war, könnte man bei einem Fest ein Spectaculum abhalten mit ganz besonderen Regeln“, sagt Maspfuhl. „So zählt beispielsweise beim Dart die eins als bestes Ergebnis oder beim Bogeschießen der Außenrand als bester Treffer.“ Dem Wolmirstedter fallen da noch viele weitere Beispiele ein, die dann praktisch „verkehrtherum“ zu werten wären.

Seine Ideen hat er schon bei der Stadtverwaltungn vorgebracht und ist da nicht auf taube Ohren gestoßen. „Die Stadt will sich natürlich nicht vor den Karren spannen. Mit Unterstützung wäre jedoch zu rechnen“, versichert Maspfuhl, der als Ratsvorsitzender einen kurzen Draht zur Verwaltung hat. „Auch mit der Betreiberin des Bürgerhauses habe ich schon gesprochen“, erzählt Heinz Maspfuhl. „Es muss ja auch eine geweisse Versorgung der Leute stattfinden. Ein erstes Treffen Gleichgesinnter will er noch im Oktober abhalten. „Das ist auch notwendig, denn die Planungen müssen beizeiten beginnen“, fügt er hinzu. „Leute, die sich beteiligen wollen, können gern zu uns stoßen. Meine Nummer steht im Telefonbuch und ich bin eigentlich immer zu erreichen.“

Maspfuhls Ziel ist es, mehr Bewegung in das historische Stadtzentrum von Wolmirstedt zu bringen – und dazu zählt die Domäne nun einmal. „Wir wollen erst einmal etwas auf die Beine stellen und nach und nach kann die Veranstaltung über die Jahre wachsen“, verrät er. „Direkt vor unserer Haustür gibt es so etwas und das ist das Lodenmantelrennen in Klein Ammensleben.“

Die Gastgeber hätten auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Stadt wird durch das „Spectaculum verkehrtherum“ bekannter und die Schlossdomäne hätte eine weitere Tradition. Natürlich sollen auch die Vereine und Institutionen mit eingebunden werden. „Es geht um Gemeinsamkeit, Spaß und eine gehörige Portion Gaudi für die Leute“, sagt Maspfuhl. Er will sogar einen Wanderpokal als Stadtratsvorsitzender stiften, der an den jeweiligen Sieger vergeben wird. „Außerdem habe ich schon Schlehenlikör angesetzt, der reift bis zur ersten Veranstaltung ganz sicher“, bringt er augenzwinkernd vor. Der Sieger soll nämlich eine Flasche davon bekommen. Wobei der Wolmirstedter nicht nur die Erwachsenen allein im Visier hat. „Teilnehmen sollen natürlich Kinder, ja sogar ganze Familien“, erzählt er. „Ich gehe von vielleicht zehn Stationen aus, an denen die tollsten Spiele angeboten werden.“ Wenn die Teilnehmer dann auch noch in historischen Gewändern erscheinen würden, dann wäre sogar die Prämierung der schönsten Kostüme machbar.

Wann das Fest auf der Domäne steigen soll, muss erst auf einem Treffen der künftigen Gastgeber festgelegt werden. Den genauen Termin dazu will Maspfuhl rechtzeitig in der Presse bekannt geben. „Eine Konkurrenz zum Stadtfest wollen wir natürlich nicht erschaffen“, versichert der Ratsvorsitzende. Dennoch soll das Spectaculum zu einer echten Tradition werden, die im Rahmen der Sommerveranstaltungen ins Programm der Stadt Wolmirstedt aufgenommen werden soll.