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Hochwasserschutz „2013 soll sich nicht wiederholen“

Mit verschiedenen Maßnahmen bereitet sich die Verbandsgemeinde Elbe-Heide auf Hochwasser vor.

Von Florian Lim 23.01.2021, 07:58

Elbe-Heide l In der Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg wurde der Hochwasserschutz in den vergangenen Jahren verbessert. Die Deichsanierung des linken Elbe-Hauptdeiches zwischen Glindenberg und Heinrichberg wurde 2016 abgeschlossen.

Derzeit erfolgt der Abschluss der Deichsanierung am linken Elbe-Hauptdeich nördlich von Heinrichsberg. Dieser Abschnitt liegt vollständig in den administrativen Grenzen der Verbandsgemeinde. Das Vorhaben wird gefördert durch EU-Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mit Kofinanzierungsmitteln des Bundes.

Das Bergbauunternehmen K + S beteiligt sich an den Kosten für die Berücksichtigung der Bergsenkungsprognose. „Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich mit Prognose derzeit auf 4,77 Millionen Euro“, teilt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) in Sachsen-Anhalt mit. Bei beiden Abschnitten wurde der Deich erhöht und in seiner Kubatur verstärkt sowie die Erreichbarkeit wesentlich verbessert.

„Ich bewerte die Maßnahmen als positiv, sie waren dringend notwendig, weil das Wasser über den Deich gelaufen ist“, sagt Bürgermeisterin Bettina Roggisch. Nach Angaben von Thomas Schmette, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Heide, soll in den kommenden Jahren ein Deich um die Ortslage Loitsche herum gebaut werden.

„Gefördert wurde die Planung durch Mittel des Bundes aus dem Aufbauhilfefonds des Hochwassers 2013“, teilt der LHW weiter mit. Die Bauumsetzung soll demnach aus EU-Mitteln finanziert werden. Die Kosten belaufen sich mit Prognose auf derzeit 6,6 Millionen Euro. „Ein genauer Baubeginn ist nicht terminiert, da Randparameter zur Finanzierung durch den Übergang in die neue EU-Förderperiode nicht abschließend vorliegen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

In Rogätz gab es seit dem Hochwasser 2013 ein Projekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes: Seit Mitte 2019 wird die Stützmauer erneuert zwischen Wasserkunst und einem Privatgrundstück, ab wo die alte Mauer nicht mehr erhöht werden musste. Das Projekt ist nach Angaben des Bürgermeisters Wolfgang Großmann fast abgeschlossen. „Es handelt sich um ein Projekt, das zu 100 Prozent durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert wurde“, sagt Großmann. Die Kosten beliefen sich seinen Angaben zufolge auf drei Millionen Euro. Die neue Stützmauer umfasst 160 laufende Meter und sichert den Hang und oben stehende Gebäude wie eine Kindertagesstätte, den Klutturm und die dort befindliche Wohnbebauung. „Die vorhandene alte Stützmauer wurde erhalten und die neue Stützmauer wurde elbseitig aufgebaut“, erklärt Großmann.

Die Stahlbetonmauer stützt sich auf Mikropfähle, die bis zu zehn Meter tief in die Erde eingelassen sind. Der Hang wird dabei mit einem Stahlnetz gesichert, vergleichbar mit einem Netz gegen Steinschlag. „Mit mehreren 1000 Erdnägeln, die sechs bis acht Meter lang sind, wurde das Netz im Erdreich verankert, anschließend wurden sie vergossen mit Beton“, erklärt Großmann. Im oberen Teil der Stützmauer wurde ein Weg, der durch Rettungskräfte genutzt werden kann, angelegt. „Die Höhe wurde angepasst auf das Jahrhunderthochwasser von 2013, plus einem Meter. Damit sich das Unglück nicht wiederholt“, erklärt Großmann.