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Hochwasserschutz Der Deichkörper soll im Winter stehen

Die Arbeiten am Elbdeich zwischen Glindenberg und Heinrichsberg liegen im Zeitplan. Noch in diesem Jahr soll der Deichkörper stehen.

Von Gudrun Billowie 15.10.2015, 01:01

Wolmirstedt l Der Deich zwischen Heinrichsberg und Glindenberg wächst. Unentwegt fahren Dumper oder Traktoren Kies auf die Baustelle. Der stammt aus dem Barleber Kieswerk und bildet die Grundlage für die Erweiterung des Deiches, wird zum Stützkörper aufgeschüttet und verdichtet. Um künftigen Hochwassern standzuhalten, wird der Deichfuß landseitig um 12 bis 15 Meter erweitert und schlussendlich etwa 30 Meter breit sein. Die Endhöhe wird drei bis vier Meter betragen.

Laut Aussage der Baufirma sind bereits 80 Prozent des benötigten Stützkörpermaterials angefahren und eingebaut worden. Noch folgen 40 000 Tonnen Kies. Bis zum Jahresende soll der gesamte Körper stehen. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Sobald der Stützkörper steht, werden die Kiestransporte weniger und der Schwerlastverkehr lässt nach. Trotzdem wird auch weiterhin Material für den Wegebau angefahren. Landseitig neben dem Deichkörper wird eine Berme entstehen, ein etwa drei Meter breiter Deichverteidigungsweg, der im Ernstfall schwere Einsatzfahrzeuge trägt. Auf dem Deich entsteht ein weniger belastbarer etwa zwei Meter breiter Deichkronenweg, der Kontrollgängen und -fahrten dient. Für die Festigkeit dieser Wege folgt der Schotter- eine Frostschutzschicht. Anschließend wird mit Asphalt die Decke geschlossen. Das Ziel, den Deichbau im April abzuschließen, gilt immer noch. Bisher läuft alles nach Plan.

Viel ist nicht mehr vom alten Deich zu erkennen. Er ist fast auf der ganzen Länge in den neuen Kiesmantel eingepackt. Lediglich kurz vor der Gemarkungslinie, die Glindenberg von Heinrichsberg trennt, liegen noch 500 Meter unberührter Altdeich. Auf diesem Stück wurde noch kein einziger Kiestransport abgeladen. Im Vergleich zum neuen Deich wirkt dieser Altdeich, der die Region vor dem Juni-Hochwasser 2013 geschützt hatte, geradezu schmal und verloren. Doch auch dort wird bald Din-gerecht erweitert, ertüchtigt, wie die Fachleute sagen. Es wird die letzte Strecke der insgesamt 2440 Meter dieses Abschnittes sein, der bis nach Heinrichsberg führt und direkt an die dortige Deichbaustelle anschließt.

An der Elbseite des Deiches ragen Jahrhunderte alte Eichen empor. Bis auf wenige Ausnahmen werden sie stehen bleiben. Sie dienen bei Winterhochwassern unter anderem dazu, große Eisschollen vom Deichkörper fernzuhalten. Nur einzelne Exemplare müssen weichen, damit mit dem Deich auch die Böschungswege ausgebaut werden können. Für gefallene Bäume wird Ersatz gepflanzt.