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Friedhof war nach anhaltenden Regenfällen überschwemmt / Eigenbetrieb und Bauamt untersuchen das Gelände Immer noch keine Lösung für Grundwasserproblematik

18.08.2010, 05:53

Wolmirstedt (cl). Der Zustand des Wolmirstedter Friedhofes war am Montagabend Thema auf der Sitzung des Eigenbetriebsausschusses. Die starken Regenfälle im Frühsommer hatten den Grundwasserspiegel so stark erhöht, dass im Juni die Grünflächen rund um die Urnengemeinschaftsanlagen überschwemmt waren. Nach dem Wasser kam der Gestank, was viele Bürger an dieser Stätte des Gedenkens als besonders pietätlos empfanden (Volksstimme berichtete).

"Auch wenn das Wetter der vergangenen Wochen die Situation entschärft hat, so haben wir doch intensiv über eine Lösung für dieses Problem nachgedacht", so Eigenbetriebsleiter Wilfried Frenkel. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauamt hätte man eine alte Niederschlagswasserleitung überprüft, die unter dem Friedhof verlaufe. Untersucht wurde, ob man diese eventuell wieder nutzbar machen könnte, was aber nach bisherigem Kenntnisstand aussichtlos sei. "Eine Firma schaut jetzt von der Rogätzer und Colbitzer Straße aus nach den Schächten, wird eventuell auch eine Kamerabefahrung oder Probebohrungen im Bereich der Urnengemeinschaftsanlage vornehmen", zählte Frenkel weitere Maßnahmen auf.

Er machte noch einmal deutlich, dass er sich im Laufe seiner langen Betriebszugehörigkeit nicht erinnern könnte, jemals einen so hohen Grundwasserspiegel wie in diesem Jahr erlebt zu haben. Deshalb gelte es nun, Lösungen zu finden, die verhindern, dass es erneut zu solchen Überschwemmungen kommt.

In diesem Jahr hat das Grundwasser auch Bäume geschädigt. "Wir waren vor 14 Tagen mehr als eine Woche damit beschäftigt, bei mehreren großen Bäumen, die im Umfeld des überfluteten Bereiches stehen, einen Kronenschnitt vorzunehmen", so Frenkel. Insgesamt sechs Bäume mussten – nach Absprachen mit dem Ordnungsamt – im Zuge der Gefahrenabwehr vom Totholz befreit werden. Nun warte man ab, ob sie im kommenden Jahr wieder ausschlagen.

Auf der Sitzung des Eigenbetriebsausschusses konnte Wilfried Frenkel noch eine weitere Neuigkeit verkünden. Lange Zeit gab es in der Stadt Überlegungen, das Wirtschafts- gebäude zu erneuern. Doch dafür fehlt – auch in den kommenden Jahren – das Geld. Schon vor Jahren hatte die Kirche, die Eigentümer des Friedhofes ist, einen an das Wirtschaftsgebäude angrenzenden Grundstücksteil verpachtet. Der Pächter, ein Bestattungsunternehmer, errichtete darauf ein massives Gebäude. "Anfang des kommenden Jahres läuft der Pachtvertrag aus. Der Pächter will das Grundstück samt Gebäude nicht mehr haben, weswegen wir überlegen, es zu übernehmen", so Frenkel.

Der Erwerb dieses Anbaus und die Neugestaltung der Sanitäranlagen käme die Stadt viel günstiger als ein Neubau, der auf Jahre hinaus eh nicht finanzierbar sei. Mit geringem finanziellen Aufwand könne man so die derzeit schlechten räumlichen Bedingungen für die Mitarbeiter des Eigenbetriebes verbessern.