Große Liebe von der Schulbank

Wellen l Der Ostersonnabend war für die Familie Otto in Wellen ein besonderer Tag. „Und eh‘ man sich versah, waren wir ein goldenes Paar“, reimte Helmut Otto (72) zur Feier des Tages. Auf den Tag genau war es 50 Jahre her, dass er seiner Monika (72) das Ja-Wort gegeben hatte.

Dabei war der Start in die Liebe gar nicht so einfach. „In der neunten Klasse hat sie mich gar nicht gesehen“, erinnert sich Helmut Otto noch an das damalige nicht vorhandene Interesse seiner späteren Ehefrau. Sie hätte mehr Augen für die älteren Mitschüler in der Internatsoberschule Wendgräben gehabt und nicht für den Jungen aus der Parallelklasse.

Das sollte sich aber ändern, als Monika wahrnahm, dass Helmut genau einen Tag vor ihr Glückwünsche zum Geburtstag bekam. Das Interesse an dem sportlichen jungen Mann wuchs und die Tanzstunde in der zehnten Klasse absolvierten sie gemeinsam. Als er 1962 nach dem Abitur nach Thüringen ging, beschloss sie, ihm zu folgen. „In Arnstadt haben wir dann 1965 begonnen, eine Familie zu gründen“, erzählt Monika Otto. Wenige Monate nach der Hochzeit im März 1966 wurde Sohn Martin geboren und zwei Jahre später wurde der Lebensmittelpunkt in Helmut Ottos Heimat Wellen verlagert.

Hier lernte auch Tochter Christiane, 1971 geboren, das Laufen. Ihre Brötchen verdiente Monika Otto, die in Gommern aufwuchs, als Medizinisch-Technische Assistentin, später schulte sie zur Masseurin um. Helmut Otto ist vielen als Mitarbeiter der Verwaltung der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Hohe Börde noch bestens bekannt. Vorher war er lange Zeit als Wartungsingenieur im Rechenzentrum der Magdeburger Universität tätig.

Heute genießt das Ehepaar sein Rentnerdasein. „Wenn Papa nicht mit der Kirche unterwegs ist“, ergänzen die Kinder. Die Kinder und vor allem auch die vier Enkelkinder sind auch ein wertvoller Teil, der die heutige Freizeit der Beiden bereichert.