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Jubiläum Kaninchenverein hat seit 90 Jahren Bestand

Der Kaninchenzuchtverein Niederndodeleben ist vor 90 Jahren gegründet worden. Zum Jubiläum blicken die elf Mitglieder zurück.

Von Constanze Arendt-Nowak 12.07.2017, 11:00

Niederndodeleben l Die diesjährige Kaninchenausstellung, die für den 5. November in Niederndodeleben geplant ist, soll eine besondere Schau werden. Schließlich kann der Niederndodeleber Kaninchenzuchtverein in diesem Jahr auf eine 90-jährige Geschichte zurückblicken.

Eben diese Geschichte begann, als Robert Pilz und Friedrich Fricke 1927 die Idee hatten, einen Kaninchenzuchtverein zu gründen. Gesagt, getan. Gemeinsam organisierten sie eine Zusammenkunft, zu der sie gleichgesinnte Kaninchenhalter einluden.

Zwölf Kaninchenfreunde aus Niederndodeleben und Schnarsleben fanden sich zu diesem ersten Treffen in Friedrich Frickes Wohnung zusammen. Somit gilt der 22. Juli 1927 als Gründungsdatum für den Niederndodeleber Kaninchenzuchtverein G 196.

Als erster Vorsitzender wurde damals Walter Siesing gewählt. Ohne Unterbrechung stand er dem Verein 50 Jahre vor. Ihm folgten in diesem Amt Gernot (1977 bis 1987), Hendrik Arendt (1988 bis 1990), Gerhard Warnke (1990 bis 1994), Walter Krause (1995 bis 1996), Gerhard Warnke (1997 bis 2009) und Hendrik Arendt (2010 bis heute). Die wenigen Vorsitzenden haben erfahren, dass es viel Energie bedarf, um den Verein richtig zu führen. Das bestätigt auch der heutige Vorsitzende Hendrik Arendt.

Einige Beschlüsse, die bereits in den ersten Jahren des Vereinsbestehens getroffen worden sind, haben bis heute Bestand. So gab es damals so wie heute monatliche Versammlungen, bei denen Protokoll geführt wird. Ebenso haben die Gründungsmitglieder bereits beschlossen, dass regelmäßige Begehungen der Zuchtanlagen stattfinden und dass Beschlüsse, die den Verein angehen, immer gemeinsam gefasst werden.

In der Vereinsgeschichte gab es stets Ereignisse, die die Mitgliederentwicklung mal positiv, mal negativ beeinflusst haben. So waren Einschnitte beispielsweise durch den Zweiten Weltkrieg oder die politische Wende zu verzeichnen. „Es gab aber auch Jahre, da waren wir mehr als 60 Mitglieder“, fügt Hendrik Arendt hinzu.

In den Nachkriegsjahren stand vor allem das Züchten von Wirtschaftskaninchenrassen im Vordergrund, denn den Hunger zu stillen, war das Wichtigste. Darum nahm auch die Rassevielfalt im Verein zunächst ab, im Laufe der Jahrzehnte dann aber wieder zu.

So wurden in den 90er-Jahren etwa 50 Rassen und Farbenschläge im Niederndodeleber Verein gezüchtet. Mittlerweile vereint der Verein nur noch elf Züchter aus Niederndodeleben und Umgebung. Sie können auf Kaninchen in insgesamt 14 Rassen und Farbenschägen in ihren Ställen verweisen.

Trotz ihrer geringen Zahl sind die Mitglieder aber bestrebt, auch bei der Ausstellungstätigkeit an Traditionen festzuhalten. Schon von Anfang an wurden von den Zuchtfreunden Ausstellungen organisiert. Mal als öffentliche Schauen, mal als Tischbewertungen, aber auch mal als Kreisschau. Heutzutage ist die jährliche Vereinsschau, bei der auf dem Gelände der Magdeburger Straße 35 in Niederndodeleben stets ungefähr 150 Rassekaninchen zu sehen sind, immer auf den ersten Sonntag im November terminiert.

Da die Vereinsgeschichte nach den 90 Jahren möglichst noch eine lange Zeit weitergeschrieben werden soll, sind Neumitglieder, die Interesse an der Kaninchenzucht haben, immer herzlich willkommen. Das Alter ist dabei egal ebenso wie das Geschlecht.

„Unser Vereinsleben besteht auch nicht nur allein aus der Zucht von Rassekaninchen, die Gemeinschaft pflegen wir beispielsweise auch bei Feiern oder Kegelabenden“, so Hendrik Arendt. Natürlich schauen die Vereinsmitglieder auch, wie Gleichgesinnte ihr Hobby voranbringen, wenn sie andere Schauen besuchen und dort auch selbst ihre Zuchtergebnisse präsentieren.