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Jugend Lukas Franze hat Ideen für den Club

Lukas Franze absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr im Jugendclub in der Wolmirstedter Burgstraße. Er möchte er viele Pläne umsetzen.

Von Gudrun Billowie 19.08.2017, 01:01

Wolmirstedt l Lukas Franze bezeichnet den Jugendclub als eine Art zweites Zuhause. Er hat schon viel Zeit in der Burgstraße verbracht und ist sich sicher: „Ich komme mit den Leuten und den Gepflogenheiten gut klar.“ Er fühlt sich wohl im alten Fachwerkhaus, in dem sich derzeit jeden Tag etwa 60 Mädchen und Jungen treffen. Vor allem mag er das Freigelände. „Daraus lässt sich noch viel mehr machen“, sagt der 19-Jährige, „es gibt noch viele ungenutzte Ecken, die wir herrichten können.“

Mit dem Herrichten hat Lukas Franze indes schon begonnen und einen Kiesweg zum Bauwagen angelegt. Dieser Bauwagen steht seit etwa zwei Jahren am Rande des Jugendclubhofes, ein wenig hinter Büschen versteckt und war bisher bei Regen nur über einen schlammigen Pfad zu erreichen. „Hier treffen sich vor allem die älteren Jugendclubbesucher“, weiß Lukas Franze.

Sie ziehen sich dort nach einem anstrengenden Arbeitstag gerne zurück, wollen ungestört sein von den quirligen Jungs und Mädchen, die noch zur Schule gehen. Das „Projekt Weg“ hat dennoch auch viele der älteren Jugendlichen an die Schippen und Schubkarren gelockt. Lukas Franze sagt: „Ich wurde gut unterstützt.“

Noch schippt er mit Jugendclubleiterin Antje Prilloff die überschüssige Erde beiseite, die nach dem Auskoffern des Weges erst einmal auf einem Haufen gelandet war, doch schon treiben den FSJ-ler neue Ideen um. „Die habe ich schon länger, doch bisher fehlten Zeit und Motivation.“ Jetzt, während des Freiwilligen Sozialen Jahres, sei beides ausreichend vorhanden. Gern würde er den Kompost optisch aufwerten, vor allem aber auch am Biotop einen separaten Treffpunkt einrichten.

Separate Treffpunkte stehen bei den Jugendclubbesuchen offenbar hoch im Kurs. Obwohl das Haus riesengroß ist und über viele Räume verfügt, scheint immer noch nicht jedes Grüppchen seine eigene Rückzugsmöglichkeit gefunden zu haben. Dieser Drang zum eigenen Refugium sei der Altersdifferenz geschuldet, erklärt Lukas Franze.

Trotzdem legt er großen Wert darauf, aus den kleinen Grüppchen ein zeitweises Ganzes zu formen. Dazu eigne sich der Volleyballplatz gut. Die jüngeren Jugendclubbesucher sollen in diesem Spiel so fit gemacht werden, dass sie bei den „Großen“ irgendwann in die Mannschaften einsteigen können. Zur weiteren Gemeinschaftsaktion soll ein Sprayer-Projekt werden. Die Mauern am Jugendclub bieten dafür Platz. Lukas Franze hat sich selbst schon in diesem Metier ausprobiert und einen Teil einer Jugendclubmauer gestaltet.

Ein künstlerischer Aspekt soll auch zu seinem Berufsleben gehören. Eine Ausbildung zum gestalterischen Assistenten hat er bereits wieder abgebrochen. „Ich habe gemerkt, dass ich keinen Schreibtischberuf möchte.“ Lukas Franze möchte seine Hände benutzen, am liebsten den Beruf des Kunstglasers lernen. Alternativ könnte er sich die Ausbildung zum Tischler vorstellen.

Das Freiwillige Soziale Jahr verschafft ihm nun eine Atempause, die Möglichkeit, gezielter zu suchen. Auch den FSJ-lern vor ihm hat dieses Jahr im Jugendclub bei der Berufswahl geholfen. Sie haben gerade eine Ausbildung an der Fachschule für soziale Berufe begonnen.

Von so viel ernsthaften Überlegungen muss sich Lukas Franze manchmal erholen. Dann fährt er Skateboard. Am Sonnabend, 16. September, sind solche Ausflüge jedoch nicht drin. Da wird ab 11 Uhr das Hoffest gefeiert, Anlass ist das 25-jährige Bestehen des Clubs. Es gibt Ausstellungen, Spiele und Gegrilltes.