Jugendclubs Die Arbeit läuft wieder

In der Kinder- und Jugendarbeit in Barleben und Meitzendorf kehrt wieder Ruhe ein. Allerdings hapert es an Zeit und Personal.

Von Ariane Amann 16.10.2017, 23:01

Barleben l Vormittags ist es ruhig im Kinder- und Jugendclub Barleben. Der staatlich anerkannte Sozialarbeiter Sven Heinrich sitzt am Schreibtisch, telefoniert, organisiert, sortiert. Die Zeit sitzt ihm im Nacken. „Manchmal kommen schon um 13 Uhr die ersten Kinder und Jugendlichen, dann ist es vorbei mit der Schreibtischarbeit“, sagt er.

Gerade diese Zeit für die Arbeit am Schreibtisch oder einfach für das Herstellen von Kontakten fehlt dem Sozialarbeiter momentan massiv. Neben dem Jugendclub der Barleber Bahnhofstraße betreut er auch noch die Kinder- und Jugendeinrichtung in Meitzendorf und ist dabei, mit dem Kinderförderverein Ebendorf eine Zusammenarbeit aufzubauen. „Ich habe so viele Ideen, was ich den Kindern und Jugendlichen noch anbieten wollen würde, aber mir fehlt die Zeit, um mich in Projektarbeit zu vertiefen“, erklärt er.

In Barleben betreut Sven Heinrich die Kinder und Jugendlichen montags und mittwochs, dienstags und donnerstags ist er in Meitzendorf. Er bedauert: „Freitag war mal als Bürotag geplant, ohne Öffnungszeit, aber das kann ich momentan auch nicht machen. Ich muss angefallene Überstunden abbauen und eigentlich jeden Freitag zu Hause bleiben.“ Dass „seine“ kleinen und größeren Gäste in den Einrichtungen freitags vor verschlossenen Türen stehen, bereite ihm schon Kopfzerbrechen, allerdings könne er allein auch nicht alles leisten.

Helfen würde ihm, wenn sich Freiwillige fänden, die ihn in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen unterstützen würden. „Es geht gar nicht darum, dass ich jemanden suche, der meine Arbeit macht. Aber zu zwei könnte man sich etwas besser aufteilen und auch nachmittags mal etwas organisieren oder telefonieren“, argumentiert er. Vorstellen könne er sich, einen Freiwilligen für ein Soziales Jahr mit ins Boot zu holen.

In Meitzendorf habe er bereits mit einer Mutter einen Kooperationspartner gefunden, der ihm etwas Freiraum lässt, um neben der Betreuung auch noch Organisatorisches zu erledigen, das ihm niemand abnehmen könne. Trotzdem bleibt in beiden Einrichtung immer wieder etwas liegen. „In Barleben versuche ich seit Wochen, den Fernseh- und Spieleraum schöner einzurichten, aber ich komme einfach nicht dazu“, sagt er. Wichtiger sei eben, die Zeiten für die Kinder abzudecken und ein offenes Ohr für Probleme zu haben. „Immer wieder stehen auch Eltern in der Tür, die um Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen bitten. Ich bin Sozialarbeiter, ich kann diese Menschen auch nicht einfach wieder nach Hause schicken“, schickt er nach.

Dabei hat Sven Heinrich unzählige Pläne für Veranstaltungen und Projekte in den beiden Einrichtungen. Als nächstes größeres Ereignis steht erst einmal das Halloween-Fest zum 25. Geburtstag des Vereins Insel für Alternativen an, der als Träger für die Einrichtungen fungiert. Am Montag, 30. Oktober, können sich die Kinder und Jugendlichen, gern im schaurigen Kostüm, ab 15 Uhr im Meitzendorfer Club einfinden. Mit Musik, Lagerfeuer und zahlreichen Leckereien soll am Vorabend von Halloween ein gruseliger Geburtstag für die Einrichtung gefeiert werden. „Für die Dekoration fehlen noch Kürbisse. Ich würde mich freuen, wenn vielleicht ein paar Meitzendorfer, Barleber und Ebendorfer welche für die Party mit den Kindern und Jugendlichen übrig hätten“, bittet er um Mithilfe aus den Ortschaften.

Für Sven Heinrich war das Jahr bislang kein einfaches in den beiden Einrichtungen. Monatelang war unklar, ob die Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit gesichert ist, weil der Haushalt der Gemeinde nicht genehmigt war. Seit August läuft die Arbeit wieder wie ursprünglich geplant. Ob 2018 einfacher wird, hängt vom Beschluss des Haushalts ab, über den der Gemeinderat voraussichtlich im Dezember abstimmen will.

Wer die Kinder- und Jugendclubs in Barleben und Meitzendorf mit Material, Ideen oder Mithilfe unterstützen möchte, kann sich gern bei Sven Heinrich unter Telefon 0152/21 31 47 71 melden.