Kabarett Kleingeist im Garten

Der Dresdener Kabarattist Erik Lehmann unterhielt am Freitag die Lindhorster im Bürgerhaus.

Von Ariane Amann 08.12.2015, 13:00

Lindhorst l Schallendes Gelächter klang am vergangenen Freitag durch das Lindhorster Bürgerhaus. Gelegentlich blieb den Besuchern vor lauter Ironie auch das Lachen im Halse stecken - zu Gast auf der Bühne war an jedem Abend der Kabarettist Erik Lehmann vom Dresdener Kabarett Herkuleskeule.

Seinem Publikum machte Lehmann gleich zu Beginn so viele Komplimente, dass er unvermeidlich Applaus bekam. „Ich spüre die Energie und die Freude hier in Lindhorst“, rief er und guckte sich dann eine Dame namens Simone in der zweiten Reihe als Gesprächspartnerin über den Abend hin aus und kündigte an: „Wir beide werden sehr viel Spaß haben.“ Im Kabarett weiß man, dass diese Ankündigung irgendwo zwischen Plauderei und freundlicher Drohung enden wird. Und so kam es nicht von ungefähr, dass er regelmäßig „seine“ Simone nach ihrer Meinung befragte und sie schließlich sogar zum gemeinsamen Foto überredete.

Ein weiteres Geplänkel lieferte er sich spaßeshalber noch mit Steffen Heinrich an der Technik, wenn das Licht nicht exakt wie vorgeschrieben ausging.

Doch natürlich kam auch das übrige Publikum auf seine Kosten. Lehmanns Rolle reichten vom kleingeistigen Kleingärtner, der sich über die Praktiken seines ausländischen Gartennachbars „Herrn Umckaloabo“ mokiert bis hin zum Patienten-Studium des Katalogs „Die moderne Hausfrau“ samt Kaufempfehlungen für fragwürdige Objekte. Er empfahl auch die großzügige Verwendung von Mülltonnen-Deo, allerdings nicht nur für die Tonnen: „Die helfen auch bei müffelnden Männern, das können Sie glauben!“ Überzeugen konnte er auch als Sachbearbeiter im Jobcenter, der dem Publikum erklärte, warum die Messerattacke auf seine Kollegin Frau Dingens ihm gar nicht passieren könne.

Dieter Hübsch vom Lindhorster Kulturverein resümierte am Ende so: „Sowohl Publikum als auch Künstler waren voneinander hin und weg.“ Vor lauter Begeisterung sei Lehmann auch weit von seinem Programm abgewichen, und habe reichlich improvisiert. „Wir haben uns sehr gefreut, dass er hier war und großen Spaß gehabt“, sagt Dieter Hübsch.