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Kindertagesstätten Neue Vorschläge zur Einsparung

Die CDU-Fraktion im Barleber Gemeinderat regt die Kürzung der Betreuungszeiten und zusätzliche Schließzeiten in den Kitas an.

Von Ariane Amann 29.02.2016, 23:01

Barleben l Mit einem neuen Vorschlag bringt sich die CDU-Fraktion des Gemeinderats in die morgige Sitzung des Sozialausschusses ein. Nüchtern heißt es da erst einmal im Betreff: „Antrag auf Reduzierung der Maximalbetreuungszeit in den Kitas um eine Stunde und Einführung von drei Wochen Schließzeiten im Jahr ab 2017“. Was dahinter steckt, dürfte bei einigen Betroffenen allerdings Öl ins Feuer der aktuellen Diskussion um die Anhebung der Kosten für den Besuch der Kindertagesstätten gießen.

Laut Antrag will die CDU-Fraktion eine „kürzere maximale Betreuungszeit“ in den Kitas der Gemeinde. Die Betreuungszeit könnte so von bislang elf auf zehn Stunden gekürzt werden. Außerdem regt die Fraktion an, „eine Schließzeit im Rotationsprinzip einzuführen“, die zwei Wochen Betriebsferien im Sommer und eine Woche am Jahresende zwischen Weihnachten und Neujahr beinhaltet.

Dabei soll eine Einrichtung der Gemeinde für Härtefälle offen bleiben. Letzteres wird allerdings bereits seit einigen Jahren praktiziert, so dass im Ernstfall eine Betreuung immer gesichert ist für Kinder, deren Eltern keinen Urlaub und kein andere Betreuungsmöglichkeit haben.

Als Grund für den Antrag gibt Manfred Behrens, Ortsbürgermeister von Ebendorf und Vorsitzender der CDU-Fraktion, Möglichkeiten zur Kosteneinsparung an: „Mit unserem Antrag können die Kosten der Kita-Plätze reduziert werden, was wiederum Auswirkungen auf die erhobenen Beiträge hat.“

Ob allerdings am Ende tatsächlich ein solches Einsparpotenzial besteht, dass sich die Umsetzung des Antrages lohnt, wollte er auf Volksstimme-Nachfrage nicht bestätigen. „Die Gemeinde müsste nachrechnen, wie sich eine Reduzierung der Betreuungszeiten und die Verlängerung der bisherigen Schließzeit auswirkt. Das wissen wir jetzt noch nicht“, sagt Behrens dazu.

Allerdings: Die CDU-Fraktion spricht sich dafür aus, dass es eine „sozial verträgliche Obergrenze der Kita-Beiträge geben soll“. Mehr als 250 Euro soll nach dem Willen der Fraktion niemand für einen Betreuungsplatz in den Kitas der Gemeinde Barleben bezahlen müssen. Um diesen Beitrag zu erreichen, sollen Kosten eingespart werden. Auch die Reduzierung der Betreuungszeit und die Erweiterung der Schließzeit sieht die Fraktion als Möglichkeit, dies zu erreichen.

Behrens räumt auch ein, dass eine Schließzeit im Sommer, wie der Antrag sie vorsieht, Eltern vor Probleme bei der Urlaubsplanung stellen kann, die noch keine schulpflichtigen Kinder haben. „Wir wissen ja auch, das Arbeitgeber in den Sommerferien meist den Eltern Urlaub einräumen, die schulpflichtige Kinder haben. Aber wir sind offen für Alternativen, wie die Kosten für die Kita-Plätze gesenkt werden können. Wenn sich eine andere Möglichkeit findet, Geld einzusparen, wären wir als Fraktion da durchaus gesprächsbereit“, so Behrens.

Die Gemeinde-Elternvertretung wollte sich auf Volksstimme-Nachfrage nicht auf eine Position zum CDU-Antrag festlegen. „Wir sind bisher nicht zu dem Antrag angehört worden, was eigentlich zum Verfahren gehört, wenn es um Belange der Kindertagesstätten geht“, sagt Martin Oppermann als Vorsitzender des Gremiums.

Diskutiert wird über den Vorschlag in der morgigen Sitzung des Sozialausschusses im Gemeindesaal der Mittellandhalle. Beginn ist um 18.45 Uhr.