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Lärm Schutz erst, wenn die A14 steht

Das Teilstück der A14, das an Wolmirstedt vorbeiführt, lässt auf sich warten. Deshalb soll es vorerst keinen Lärmaktionsplan geben.

Von Gudrun Billowie 09.03.2017, 00:01

Wolmirstedt l Wolmirstedt will vorerst keinen Lärmaktionsplan für Mose aufstellen. Noch fehlt das Votum des Stadtrates, aber die Verwaltung und der Moser Ortschaftsrat sind sich darüber einig. Welche Maßnahmen gegen Lärm helfen, soll erst besprochen werden, wenn das Teilstück der A14 zwischen Dahlenwarsleben und Wolmirstedt fertig ist. Vermutet wird: Dann werden Moser Bürger noch mehr Autos hören als bisher.

Mose ist eine Ortschaft mit nicht einmal 350 Einwohnern. Ein kleines Dorf also und trotzdem wird es durchgeschnitten. Die Bundesstraße B 189 führt mittendrin entlang. Die Straße teilt das Dorf in das westliche Mose und das östliche Neu-Mose.

Diese unterschiedlichen Namen haben keine offizielle Gültigkeit, sondern entspringen dem Volksmund. Zwischen diesen Dorfteilen braust Tag und Nacht Verkehr. Es ist die beliebte Strecke gen Norden, die auch große Lkw nutzen.

Die Bewohner von sieben Moser Häusern, die direkt an der B189 liegen, sind nachts einem Lärmpegel von mehr als 55 Dezibel ausgesetzt. Das entspricht etwa der Lautstärke eines normalen Gesprächs. Zum Vergleich: 60 Dezibel ist der Lärmpegel einer Nähmaschine, Alltags-Verkehrslärm erreicht 75 Dezibel. Schon nächtlicher Verkehrslärm von mehr als 55 Dezibel verlangt jedoch einen Lärmaktionsplan.

In so einem Plan wird aufgelistet, wie Bürger vor dem Krach geschützt werden können. Das kann eine Lärmschutzwand aber auch der Einbau schalldichter Fenster sein. Auf einen solchen Plan wurde bisher verzichtet, weil hinsichtlich der Lärmbelastung der Moser Bürger noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Deshalb gilt: Ein Lärmaktionsplan macht in den Augen der Verwaltung erst Sinn, wenn die Autobahn befahren wird. Dann wird zwar einerseits die B 189 entlastet, andererseits wird damit gerechnet, dass der Zubringerverkehr zur Autobahn durch Mose zunimmt.

Wann das Teilstück der A14 zwischen Dahlenwarsleben und Wolmirstedt fertig wird, kann zurzeit noch niemand sagen. Im Verkehrsministerium wird damit gerechnet, dass der Planfeststellungsbeschlus um den Jahreswechsel 2017/2018 steht. Erst dann besteht das Baurecht, die Arbeiten können also frühestens 2018 beginnen. Grundsätzlich, heißt es aus dem Verkehrsministerium, werde daran festgehalten, dass die A14 2021 fertig ist.

Die Lärmbelastungszahlen für Mose stammen aus dem Jahr 2012. Das Bundesimmissionschutzgesetz verlangt solche Messungen regelmäßig von Gemeinden, auf deren Hauptstraßen mehr als drei Millionen Fahrzeuge pro Jahr unterwegs sind. Damals hatten sich die Gemeinden Wolmirstedt, Barleben, Niedere Börde und Elbe-Heide zusammengetan und gemeinsam ein schallschutztechnisches Gutachten erstellen lassen.

Eigentlich soll so ein Gutachten alle fünf Jahre erneuert werden, neue Messungen können aber auch später erfolgen, wenn Gründe für einen Aufschub sprechen. Dazu zählt der Bau der Autobahn bei Mose.