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Landkreis Börde Es läuft nicht rund beim Kreisverkehr

In die Planungen zur Umgestaltung einer der unübersichtlichsten Kreuzungen der Gemeinde Hohe Börde kommt nur langsam Bewegung.

Von Lars Koch 18.01.2021, 23:01

Hermsdorf l Die Idee, aus der Hermsdorfer Kreuzung der Neuen Straße und der Irxleber Straße einen Kreisverkehr zu machen, ist schon lange keine neue mehr. Schon 2017 hatte Steffi Trittel als Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde den damaligen Landrat Hans Walker mit einem ersten Entwurf eines Kreisverkehrs für die Kreuzung Neue Straße/Irxleber Straße überrascht. Hintergrund des Ganzen: die Straßen sind stark befahren, die Kreuzung gilt als eine der unübersichtlichsten im gesamten Gemeindegebiet und durch den Schulneubau der Grundschule Hermsdorf wurde das Verkehrsaufkommen natürlich nicht weniger (Volksstimme berichtete).

Zwar war der Kreisverkehr immer wieder ein Thema, bei dem auch Trittel nicht locker ließ, doch so richtig rund lief es bisher nicht, eine Lösung war ebenso wenig in Sicht wie ein guter Blick auf die Kreuzung möglich. Doch nun scheint wieder etwas Bewegung in die Sache zu kommen. Schon Anfang Januar gab es einen Vor-Ort-Termin zu einer Beratung mit allen Betroffenen und Beteiligten des von der Ortschaft und von der Gemeinde geforderten Projektes. Landrat Martin Stichnoth hatte auf das freie und geschotterte Gelände neben dem Kreuzungsbreich geladen, um über Finanzierung, Planung und die mögliche Umsetzung des Bauvorhabens zu sprechen.

Pläne gibt es ja ohnehin schon sehr konkrete. Diesbezügliche Bemühungen der Gemeinde laufen seit 2012. Ergebnisse einer 2020 erfolgten Verkehrszählung liegen noch nicht vor. Nach den Plänen könnte neben dem Kreisverkehr auch eine Bushaltestelle und eine Ein- und Ausstiegszone für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, entstehen. Das Grundstück neben dem Friedhof, das als Parkplatz genutzt wird, befindet sich bereits in Gemeindeeigentum und könnte entsprechend umgestaltet werden.

Da sowohl die Neue Straße wie auch die Irxleber Straße Kreisstraßen sind, muss der Landkreis natürlich bei der Maßnahme mit im Boot sein. Das Thema Finanzierung ist dabei sowieso immer ein großes. Als vor gut vier Jahren der erste Entwurf von Steffi Trittel präsentiert wurde, war noch von rund 400 000 Euro Kosten für die Maßnahme die Rede, eine Zahl, die so mittlerweile bei explodierenden Baupreisen kaum noch Bestand haben dürfte.

Dass Bewegung in die Sache kommen soll, macht der anberaumte Vor-Ort-Termin auf jeden Fall klar. Die auch mit Verkehrsspiegel schwer einsehbare Kreuzung, das zunehmende Verkehrsaufkommen durch mehr Gewerbe und Zubringer für Kita und Bördegrundschule, die Sicherheit der Kinder und von – meist älteren - Besuchern des angrenzenden Friedhofs machen eine Entspannung der Risikolage nach Auffassung der Hermsdorfer und der Gemeinde Hohe Börde erforderlich.

Einhellige Meinung des Vor-Ort-Termins im Januar war: Ja zum Bau eines Kreisverkehrs einschließlich einer integrierten Bushaltestelle, an der Schulbusse aus beiden Richtungen halten können. Mit einer solchen Bushaltestelle könnte das bisherige Queren der stark befahrenen Neuen Straße für Schulkinder aus Richtung Groß Santersleben wegfallen. Und: Die Errichtung eines Fußgängerüberwegs mit Fußgängerampel kann nur eine Übergangslösung sein.

Landrat Martin Stichnoth teilte während des Treffens mit, dass nach bisherigem Stand frühestens 2023 die Finanzierung des Vorhabens im Haushalt des Landkreises Börde möglich sein. Die Gemeinde prüft die Möglichkeiten einer Vorfinanzierung und will sich um die Unterstützung durch ortsansässige Firmen bemühen. Über die Gefährdungslage des Schulweges plant Martin Stichnoth ein Gespräch mit der Polizei. Für Ende März ist ein weiteres Treffen am Standort vor Ort geplant.