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Landschaftsschutz Angler beseitigen Müll am Tonloch

Auf eigene Kosten haben Angler in Elbeu (Landkreis Börde) den wild entsorgten Müll am Tonloch beseitigt.

Von Christian Besecke 09.09.2020, 01:01

Elbeu l Frohe Kunde für die Elbeuer und ihren Ortsbürgermeister Guido Kratzenberg (KWG Börde): Der Müll am Landschaftsschutzgebiet Tonloch ist verschwunden. „Schuld“ daran sind die dortigen Angler. Sie haben einen Arbeitseinsatz veranstaltet und dabei den Unrat aufgesammelt. Zum Abtransport war ein ganzer Container notwendig.

„Ich war im Vorfeld davon unterrichtet worden, dass die Angler die Sache in die Hand nehmen werden“, erzählt der Ortsbürgermeister. „Bei einer Versammlung im Sportlerheim sind wir ins Gespräch gekommen und haben über notwendige Arbeitseinsätze gesprochen.“ Angler Uwe Bärwinkel hörte von einem geplanten Einsatz am Tonloch, zu dem der Ortschaftsrat demnächst aufrufen wollte. Daraufhin teilte er Guido Kratzenberg mit, dass das nicht mehr nötig wäre. Den Anglern sei das Problem ebenfalls bekannt und sie würden die Beräumung übernehmen.

„Das hat mich natürlich unglaublich froh gestimmt“, sagt der Ortsbürgermeister. Als er dann am zurückliegenden Sonntag im Tonloch nachgeschaut hat, sah er schon den gut gefüllten Misch-Container stehen. „Die Angler haben Wort gehalten und das gesamte Gelände durchkämmt“, berichtet er. „Sogar die im Frühjahr dort entdeckten beiden Waschmaschinen sind entsorgt worden.“ Das sei extra erfolgt, da sie wohl nicht mehr in den Container gepasst hätten.

„Man muss in dem Zusammenhang betonen, dass der Verein das alles auf eigene Kosten gemacht hat“, hebt Kratzenberg hervor. „Das ist eine besondere Erwähnung wert. Zusätzlich muss die Arbeit der Mitglieder gelobt werden.“

Dem Ortsbürgermeister fällt damit ein Stein vom Herzen, denn nun kann der seit März geplante, aber immer wieder wegen Corona verschobene Arbeitseinsatz für andere Zwecke verwendet werden.

„Auf der einen Seite gibt es da diese Leute, die ihren Müll in die Landschaft werfen und auf der anderen aber auch viele Bürger, die diese Hinterlassenschaften beseitigen“, sagt Kratzenberg. „Das verdient Anerkennung.“ Außerdem werde es ab sofort Kontrollfahrten am Tonloch geben.

Eine weitere Sache treibt ihn noch um. Die vom Ortschaftsrat am Straßenrand angebrachten „Streetbuddys“ haben sich mittlerweile von drei auf ein Männchen verringert (Volksstimme berichtete), weil sie immer wieder gestohlen oder abmontiert werden. Diese Figuren sollen eigentlich dazu dienen, die Autofahrer für Kinder auf dem Schulweg zu sensibilisieren. „Einen weiteren Buddy habe ich noch, der wird aber erst aufgehängt, wenn ich Rücksprache mit der Stadt zur sicheren Anbringung gehalten habe“, sagt er. „Ansonsten erleben wir hier ein Wettrüsten in Sachen Materialeinsatz.“

Hinweise auf die Täter – die sich an den kleinen Figuren vergehen – werden übrigens mit einer Summe von 100 Euro belohnt.