Bahnhof wird noch nicht umgebaut

Wolmirstedt l Der Wolmirstedter Bahnhof kann wahrlich nicht als Aushängeschild der Stadt herhalten. Schön ist er nicht, das größere Problem aber ist die fehlende Barrierefreiheit. Dabei sollte dieser Mangel längst abgestellt sein. Bereits 2014 wollte die Bahn rund 20 Meter nördlich des Tunnels einen neuen Tunnel anlegen und Aufzüge einbauen. Getan hat sich nichts. Auf Nachfragen nannte Alexander Kaczmarek, Sachsen-Anhalts Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn, dann zwar abwechselnd 2017 und 2018 als Jahre der Fertigstellung, aber inzwischen sind auch diese Zusagen überholt. „Wir rechnen mit einem Zeitfenster zwischen 2019 bis 2022“, gab Karin Meyer, die Leiterin des Magdeburger Bahnhofsmanagments, im Stadtrat bekannt.

Der Grund für diese erneute Verzögerung liegt im Umbau der Eisenbahnknotenpunkte Halle und Magdeburg, der die Bahnkapazitäten bindet. Auch der Umbau des Wolmirstedter Bahnhofes wird einen erheblichen Eingriff in den Bahnbetrieb darstellen und erfordert eine Sperrpause. Eine weitere Sperrung der Bahnstrecke neben Magdeburg und Halle gilt als nicht zu verkraften. Voraussichtlich im August werden die Gleise in Magdeburg gesperrt. „Dieses Jahr bekommen wir für Wolmirstedt vom Eisenbahnbundesamt also garantiert keinen Bahnstopp“, blickt Karin Meyer voraus, „es ist ausgeschlossen, dass wir 2017 anfangen zu bauen.“

Diese Nachricht traf bei den Stadträten auf wenig Gegenliebe. Heinz Maspfuhl (SPD) fand es „völlig unbefriedigend, dass der Bau am Wolmirstedter Bahnhof immer wieder verschoben wird.“ Er erinnerte sich noch gut an das Vor-Ort-Treffen mit Alexander Kaczmarek 2015 und die Aussage, dass 2016/17 begonnen werden solle. Maspfuhl mahnte, vor allem im Interesse der Wolmirstedter und auch der vielen Bewohner des Bodelschwingh-Hauses, schnell mit dem Umbau zu beginnen.

Karin Meyer sieht den Umbau des Wolmirstedter Bahnhofs in der Prioritätenliste ganz oben, allerdings erst an zweiter Stelle nach Stendal. Und so gern sie andere Nachrichten überbracht hätte, sie konnte keine Hoffnungen schüren. „Wir haben große Abhängigkeiten von den anderen Netzbaustellen, aber wir können uns im Februar wieder verständigen.“

Das größte Problem des Wolmirstedter Bahnhofs ist, dass es für Rollstuhlfahrer unmöglich und für Menschen mit Kinderwagen nur schwer möglich ist, von Bahnsteig 1 zu den Bahnsteigen 2 und 3 und umgekehrt zu gelangen. Mitunter fahren diese Personengruppen bis Zielitz, steigen dort ebenerdig um, fahren zurück nach Wolmirstedt und steigen auf Bahnsteig 1 aus, der den barrierefreien Zugang zur Stadt gewährt.