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Lions-Club „Löwen“ pflanzen Kiefernsetzlinge

Als ehrenamtliche Forstarbeiter haben sich Mitglieder des Lions-Clubs Ohrekreis verdingt. Bei Mahlpfuhl haben sie Kiefern gepflanzt.

Von Regina Malsch 12.04.2016, 23:01

Mahlpfuhl l Wichtigstes Ziel des Lions-Clubs Ohrekreis ist die finanzielle Unterstützung von bemerkenswerten Projekten von Vereinen in der Region. Um dafür Geld in die Kasse zu bekommen, findet unter anderem alljährlich ein Arbeitseinsatz im Wald statt. Voller Tatendrang und bei schönstem Frühlingswetter hatten sich am Wochenende 18 Männer und Frauen sowie 4 Kinder auf den Weg ins Revier Mahlpfuhl gemacht.

„Wir freuen uns sehr, dass sie uns bei der Aufforstung helfen wollen. Wir können jede Hand gebrauchen“, sagte Revierförster Karl-Friedrich Ehlers zur Begrüßung. Erst am Tag zuvor war ein etwa ein Hektar großes, gerodetes Waldstück gepflügt worden, zudem hatte es in der Woche geregnet. Also ideale Pflanzbedingungen. Darüber freute sich besonders Lionspräsident Andreas Kersten. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder viele Bewerbungen für unser Sponsoring bekommen und wollen möglichst viele Projekte unterstützen. Deshalb haben wir den Ehrgeiz, möglichst viele Bäumchen in die Erde zu bringen, um gutes Geld in die Vereinskasse zu bekommen.“

Nachdem die Lions in den Jahren zuvor Eichen, Rotbuchen und Douglasien gepflanzt hatten, warteten diesmal Kiefern-Sämlinge darauf, in die Erde gebracht zu werden.

Diese Winzlinge richtig zu pflanzen ist eine Wissenschaft für sich. Von Andreas Kriebel, Leiter des Landesforstbetriebes Altmark und selbst Mitglied des Lions-Clubs, erfuhren die ehrenamtlichen Forstarbeiter, dass es sich bei der Kiefer um einen Pfahlwurzler handelt, die Wurzel also auf keinen Fall geknickt werden darf. Gepflanzt wird in einem Abstand von 40 Zentimetern in einen nur etwa 3 Zentimeter schmalen Spalt. Deshalb blieben die mitgebrachten Gartenspaten diesmal ungenutzt.

Für das spezielle Verfahren, fachmännisch Klemmpflanzung genannt, werden Hufsche Pflanzspaten verwendet. Die haben ein speziell geformtes Blatt, mit dem sich das richtige Pflanzloch strukturieren lässt – Standardverfahren für einjährige Sämlinge.

So ausgerüstet und instruiert machten sich jeweils zwei Lions daran, die Setzlinge in die vorbereiteten Furchen zu bringen. Einer hob die Löcher aus, der andere pflanzte und trat den Boden fest – immer schön im vorgeschriebenen Abstand. Obwohl kaum eines der Lionsmitglieder körperliche Arbeit gewöhnt ist, kamen sie mit der Arbeit gut voran.

Ausgesucht hatte der Forstbetriebsleiter diesmal ein Gebiet, das seinerzeit mit der Bundeswehr getauscht wurde und dringend rekultiviert werden muss. Auffällig ist in dem Mischwald rundherum ein großer Bestand an weißen Birken. „Die Kiefer wird seit Jahren vernachlässigt. Dabei verträgt dieser Baum die klimatischen Veränderungen besonders gut“, war von Andreas Kriebel zu erfahren.

Unterstützt wurden die „Löwen“ auch von Waldarbeiter Thorsten Instenberg, der nicht nur selbst pflanzte und mit Rat und Tat zur Seite stand, sondern auch ständig für Nachschub an Setzlingen sorgte. Die drängten sich mit gut durchfeuchteten Wurzeln in Kisten und wurden vorsichtig büschelweise entnommen.

Als nach stundenlangem Bücken, Aufrichten und Festtreten das Ende des Arbeitseinsatzes nahte, waren nicht wenige der Teilnehmer recht froh. „Es ist zwar wirklich kein Zuckerschlecken, macht aber auch Spaß und ist ein guter Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch. Außerdem schmiedet der gemeinsame Erfolg uns als Club weiter zusammen“, meinte Felix Meyer aus Mammendorf, der mit Renate Raeck ein Team gebildet hatte. Die Zielitzerin war erneut die älteste Teilnehmerin.

Erst in etwa 30 Jahren können die ersten neugepflanzten Kiefern gefällt werden. Die Lions-Douglasien aus dem Vorjahr dagegen sind schon gut einen Meter hoch – ein Zeichen, dass gut gearbeitet wurde, wie die Fachleute bestätigten. Der Erlös der jüngsten Lions-Aktion wird erneut bis auf den letzten Cent für die Unterstützung von Projekten in der Region des ehemaligen Ohrekreises ausgegeben. „Auch deshalb haben sich die Anstrengungen wieder gelohnt. Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten“, so Andreas Kersten beim anschließenden gemütlichen Beisammensein. Wie immer wurde gegrillt und auf den Erfolg angestoßen.