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Museum Von Porträts und Pinzetten

Das Museum Wolmirstedt startet mit neuem Programm ins Jahr 2019. Mit dabei sind altbewährte Veranstaltungen, aber auch Neuheiten.

Von Juliane Just 06.01.2019, 01:00

Wolmirstedt l Neues Jahr, neue Inspiration. Die Museumsmitarbeiter tüfteln bereits an neuen Ausstellungen, mit denen sie die Wolmirstedter auf die Schlossdomäne ziehen können. Einige neue Veranstaltungen haben sich zum Dauerbrenner entwickelt. Ein Überblick:

Der Rekordsommer hat sich auch auf die Besucherzahlen des Museums ausgewirkt. Bei Temperaturen über 30 Grad zog es viele wohl eher ins kühle Nass als in die warme Scheune. Trotzdem haben es 5700 Besucher ins Museum geschafft. „Das klingt wenig, aber wir sind eben auch ein kleines Museum“, sagt Museumsleiterin Anette Pilz. Statistisch gesehen war also jeder zweite Wolmirstedter 2018 zu Besuch – ein guter Schnitt. Besucher kamen ebenfalls aus dem Bördekreis und Magdeburg.

Das Geschichtscafé hat sich zu einer beliebten Veranstaltung entwickelt. Dabei lädt das Museum zu bestimmten Themenschwerpunkten ein. Bei Kaffee und Kuchen lauschen die Anwesenden erst einem Vortrag, dann sind sie selbst gefragt. Wer weiß etwas aus dieser Zeit? Sind Fotos vorhanden? So wurden 2018 bereits Geschichtscafés zur ehemaligen Zuckerfabrik, zu Kneipen sowie Sitten und Bräuchen in Wolmirstedt veranstaltet. „Die Besucher konnten uns oft mit Informationen aushelfen, die so noch nicht vorlagen“, sagt Anette Pilz.

Auch die Veranstaltung unter dem Motto „Nachts durchs Museum“ wurde sehr gut angenommen. Im Herbst 2017 wurde die nächtliche Führung für kleine Entdecker erstmals angeboten. Dabei erkunden sie verschiedene Museumsobjekte und picknicken anschließend im Kerzenschein. Auch in diesem Jahr werden die nächtlichen Führungen wieder angeboten. Für die Veranstaltung am Sonnabend, 2. Februar, gibt es noch freie Entdeckerplätze.

Experten bewerten die Schätze der Wolmirstedter, die in Kellern, Scheunen oder der Schrankwand ihr Dasein fristen. Auch diese Veranstaltung gehört zu den Lieblingen der Besucher. „Oftmals geht es gar nicht so sehr um den Wert, sondern die Geschichte hinter dem Objekt“, so die Museumsleiterin. Ob Uhren, Münzen oder Gemälde – hier können die heimlichen Schätze herausgekramt werden.

Bei den historischen Spaziergängen im Dämmerlicht, die seit 2004 angeboten werden, ist die Teilnehmerliste schnell voll. Dabei führen Anette Pilz und Museumsmitarbeiter Jörg Bonewitz die Wissbegierigeren durch die Kirchen oder Gärten der Stadt. Die beiden berichten den „Nachtschwärmern“ viel Interessantes und Kurioses aus der Geschichte der über 1000 Jahre alten Stadt. Mehrere seltene Orte werden begutachtet und ein Proviantkorb wird bei einem Picknick geplündert. „Diese Spaziergänge sind ein Selbstläufer. Viele Wolmirstedter waren schon mehrmals dabei“, freut sich die Museumsleiterin.

Ebenfalls zum festen Programm gehören Vorträge im Museum. Im Jahr 2018 ging es unter anderem um die Entwicklung im Wolmirstedter Küchenhorn, aber auch um das ehemaligen Krankenhaus. Das medizinische Thema war so beliebt, dass daraus auch bald mehr entstehen soll. Für das Jahr 2019 wird es um den Leine-Heide-Radweg und um Wolmirstedter Kneipen gehen.

Das Herzstück eines jeden Museums sind die Ausstellungen. Dort sind die Museumsmitarbeiter bereits am Tüfteln. Im Februar wird es eine Sonderausstellung „Malerei“ von Constanze Preck und Günter Raabe geben. Im August soll eine Ausstellung mit dem Fokus Medizin folgen. Dabei soll es um das ehemaligen Krankenhaus Wolmirstedt gehen. Ein Vortrag von Jörg Bonewitz im Jahr 2018 stieß auf so große Interesse, das nun eine Ausstellung daraus entstehen soll. „Es gibt noch ein paar Objekte der Innenausstattung wie Pinzetten und Stethoskope, aber der Großteil werden Bilder sein“, sagt Anette Pilz.

Derzeit können sich Besucher bei der Sonderausstellung „Was guckst du so?!“ mit der Geschichte des Porträts beschäftigen. In Zeiten, in denen „Selfies“ täglich mit dem Smartphone „geschossen“ werden, rückt die Bedeutung des Porträts als wahres Kunstwerk in den Hintergrund. Der Sinn und Zweck der Entstehung eines Porträts spielt kaum noch eine Rolle. Die Ausstellung läuft noch bis zum 31. Januar.