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Nabu Pilzsuche im Lindhorster Wald

Die Pilzexkursion des Naturschutzbundes führte in den Lindhorster Wald. Hier fanden die Teilnehmer 31 verschiedene Pilzarten.

Von Burkhard Steffen 10.10.2015, 01:01

Lindhorst l Zum Treffpunkt am ehemaligen Forsthaus Schneiderdamm waren 15 Pilzfreunde gekommen. Zwar hatte es nach dem trockenen ersten Halbjahr Ende August ausgiebig geregnet. Aber da in den letzten drei Wochen kaum Niederschläge fielen, mussten die Erwartungen der Pilzsucher zunächst etwas gedämpft werden.

Nach den einführenden Worten durch Exkursionsleiter Michael Wetzel ging es auf die etwa drei Kilometer lange Runde. Und schon das erste Ausschwärmen war erfolgreich. Gefunden wurden Maronen, Perlpilze und Rotfußröhrlinge, allesamt Speisepilze. Auch die zwischenzeitlich als unverträglich geltenden Kahlen Kremplinge und weitere nicht bestimmte Arten entdeckten die Pilzsucher.

Im anschließend durchstreiften Flächennaturdenkmal „Mischwaldstück Schneiderdamm“ gab es dagegen weit weniger Pilze. Das änderte sich wenig später im angrenzenden Nadelmischwald. Hier wurden etliche Speisepilze wie Perlpilze, Maronen, Safranschirmpilze, Lärchenröhrlinge, Amethystblaue Lacktrichterlinge, Ziegenlippen und Lärchenröhrlinge eingesammelt. Auch zwei prächtige Steinpilze waren darunter.

„Natürlich gab es auch zahlreiche Arten, von deren Genuss abzuraten ist“, berichtete Michael Wetzel, „dazu zählen der Gelbe Knollenblätterpilz oder der Grünblättrige Schwefelkopf. Skeptisch sollte man auch bei den in der Hutfärbung stark variierenden Täublingsarten sein. Die alte Regel, wonach mild schmeckende Arten auch getrost gegessen werden können, ist nicht sicher.“

Gefunden wurden auch etliche Fliegenpilze. Michael Wetzel klärte nebenbei den Namensursprung auf. Dies und weitere Geschichten zur berauschenden Wirkung dieser Pilzart nahmen einige Pilzsucher doch eher ungläubig zur Kenntnis.

Im weiteren Verlauf der Exkursion wurden auch Nebelkappen und Violette Rötelritterlinge entdeckt. Das sind eigentlich Spätherbstarten, die mit beginnendem Laubfall und trübnasser Witterung oft massenhaft Fruchtkörper bilden. Und auch für die feine Nase war etwas dabei: Rettichhelmlinge und Anistrichterlinge.

Am Wegrand standen dann zahlreiche Echte Reizker. „Am trichterförmigen Hut mit ringförmiger Zeichnung, den orangenen Flecken am Stiel und den grünen Flecken auf den Lamellen sind sie gut erkennbar. Noch markanter ist die orangene Milch, die bei Verletzung der Lamellen sichtbar wird“, informierte Wetzel.

Auf dem letzten Rundweg- abschnitt kamen dann noch Champignons hinzu. „Hier gibt es zahlreiche Arten. Der einzige, von dessen Genuss abzuraten ist, der Karbolchampignon, der bei Verletzung gelb anläuft, war nicht darunter“, erläuterte Wetzel. Am Ende der dreistündigen Wanderung hatten alle Pilzsucher ihre Körbe gut gefüllt. Auf dem Zettel standen insgesamt 31 Arten.

Auch für Michael Wetzel blieben etliche Pilze übrig. Die wurden am darauffolgenden Tag am Nabu-Stand auf dem Hoffest zum Tag der Regionen in Lindhorst ausgestellt und erläutert. Unter den zahlreichen Interessierten war auch die neue Heidekönigin Liv I.. „Hoffentlich hat sie die kleine Kostprobe eines nichtgiftigen Gallenröhrlings, der dem Nichtpilzkenner aber im wahrsten Sinne des Wortes die Mahlzeit verbittern kann, nicht übel genommen“, so Wetzel.