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Namensgebung Taufe für den Steinbruch

Der Steinbruch, ein idyllischer See am Ebendorfer Ortsrand, hat einen neuen Namen. Fortan wird er Georg Schulze ehren.

Von Juliane Just 05.07.2018, 01:01

Ebendorf l Es ist ein idyllisches Plätzchen. Ein kleiner See, an dem die Bewohner sich treffen, schwimmen und beisammen sein können. Bisher nur „Steinbruch“ genannt, wurde der See am Mittwoch offiziell getauft. Fortan heißt er „Georg-Schulze-Steinbruch“ und ehrt einen Menschen, von dem in Ebendorf wohl jeder schon einmal gehört hat – und viele das Schwimmen lernten.

Lehrer, Kantor, Schwimmlehrer – Georg Schulze hatte mehrere Funktionen inne. Vom Harz kam er nach der Lehrerausbildung nach Ebendorf – und wirkte mehr als 50 Jahre. „Er ist den Ebendorfern in guter Erinnerung geblieben“, sagt Jens Barthel, Vorsitzender der Ebendorfer Kultur- und Geschichtsvereins.

Die Mitglieder waren es auch, die die Namensgebung des Steinbruches Ende des Jahres 2017 anregten. Als Pächter des Steinbruchs, den sie gemeinsam mit dem Tauchverein Ebendorf pflegen, beantragten sie bei der Gemeinde Barleben den Namen „Lehrer-Georg-Schulze-Steinbruch“. Die Umbenennung sorgte für Diskussionen im Gemeinderat und den Ausschüssen. „Am Ende haben wir uns für die kürzere Variante entschieden“, sagt Franz-Ulrich Keindorff, Bürgermeister der Gemeinde Barleben.

Wer nun zum See läuft, wird von einer Tafel empfangen, die Georg Schulze mit einer kurzen Biografie, einem Bild und der Lehrerbescheinigung abbildet. Dabei hat dieser eine besondere Beziehung zum See: Hier lernten zahlreiche Ebendorfer bei ihm das Schwimmen. Laut des Kultur- und Geschichtsvereins Ebendorf nahm Georg Schulz in dem kleinen See rund 400 Freischwimmer- und zahlreiche Rettungsschwimmer-Prüfungen ab.

„Es soll eine Anerkennung sein für seine Tätigkeit als Lehrer, der viele Generationen der Ebendorfer geprägt hat“, sagt Jens Barthel. Der Kultur- und Geschichtsverein hat neben der jetzigen Tafel noch eine weiteres Schild zur Information anfertigen lassen, dass das Ensemble bald komplettieren soll. Denn neben seiner Lehrtätigkeit – zu Boden und zu Wasser – war Georg Schulze auch als Kantor bekannt. Des Weiteren legte er als Hobbyforscher den Grundstein für die Ebendorfer Ortschronik und verfasste 1965 die Festschrift zur 1000-Jahr-Feier des Ortes. Vor 14 Jahren verstarb Georg Schulze – nun wurde ihm ein Denkmal gebaut, das bleibt.