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Naturschutz Am Teich in Mose wird weitergebaut

Die Arbeiten zur Gestaltung des Außengeländes am Dorfteich in Mose (Landkreis Börde) sind in vollem Gang.

Von Christian Besecke 17.09.2020, 01:01

Mose l Auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Mose musste Ortsbürgermeister Marco Röhrmann (KWG Börde) die Gemüter von einigen Bürgern beruhigen. „Die Leute haben keinen Fortgang bei dem Arbeiten gesehen und waren etwas aufgebracht“, schildert er die Situation gegenüber der Volksstimme. Die Bürger beschwerten sich über den ihrer Meinung nach schleppenden Fortgang der Bauarbeiten. Speziell bezogen sie sich dabei auf den mittlerweile ausufernden Schilfgürtel im Gewässer. Außerdem wurde kritisiert, dass einige Bäume im Umfeld noch ausgeästet werden müssen. Großen Unmut erzeugte, dass nur zwei Drittel des Teichs tatsächlich ausgebaggert worden sind. Auch der bei der Sitzung anwesende Stadtratsvorsitzende von Wolmirstedt, Heinz Maspfuhl, (SPD) sieht Klärungsbedarf: „Man muss den Bürgern das Projekt noch einmal ausführlich erläutern“, sagt er.

Die Leiterin des Fachdienstes Bau und Liegenschaften, Sabine Bednorz, sagt dazu: „Der Teich in Mose ist ein nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschütztes Biotop“, stellt sie klar. „Um Arbeiten, wie eine Entschlammung, hier durchführen zu können, war die Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde erforderlich.“ Diese wurde auch erteilt, aber mit der Auflage, den Teich nur zu zwei Dritteln zu entschlammen und in einem Drittel den unberührten Schilfgürtel als solchen zu belassen.

Die Entschlammung des Teichs erfolgte im ersten Bauabschnitt im Zeitraum vom Januar bis Februar 2020. „Das erfolgte fristgerecht“, betont die Leiterin. „Der Schlamm wurde wie vorgeschrieben zu zwei Dritteln aus dem Teich entnommen und auf der angrenzenden Wiese zum Trocknen aufgebracht.“

Der zweite Bauabschnitt hat Ende August begonnen und verläuft ebenfalls fristgerecht. „Die ordentliche Ausführung der Arbeiten wird zweimal wöchentlich durch die Projektüberwachung kontrolliert“, versichert Sabine Bednorz. „Aufgrund der Trockenheit und hohen Temperaturen herrscht allerdings zur Zeit im Dorfteich ein sehr niedriger Wasserstand.“ Das ist ein weiterer Punkt, den die Bürger bei der Ortschaftsratssitzung angesprochen haben.

Im Augenblick wird der als Lagerfläche für den ausgebaggerten Schlamm genutzte Bereich mit Muttererde aufgefüllt und begradigt. Auch hier laufen die Arbeiten fristgerecht, wenn der Aushub auch etwas länger lagern musste, um ordentlich durchzutrocknen. „Das ist bereits bei der Planung mit einkalkuliert worden“, betont die Leiterin. „Das Projekt ist übrigens nur deshalb gefördert worden, weil es sich hier um die Umgebungsgestaltung für das Biotop handelt. Das alles wird mit der Investitionssumme von 102 000 Euro unterlegt.

„Diesen Punkt müssen sich die Bürger vor Augen führen“, sagt sie weiter. „Es geht also nicht um eine bloße Teichsanierung, sondern darum, dass das Drumherum ein entsprechendes Gesicht bekommt“, wirft der Ortsbürgermeister ein. Die tatsächlichen Folgen seien aber erst im kommenden Jahr wirklich zu erkennen. „Dann wird hier Gras wachsen und die Natur fügt sich in ein entsprechendes Gesamtbild ein“, fügt der Ortsbürgermeister hinzu. Erste Umsetzungen sind schon jetzt zu sehen. So ist die Steintreppe hinunter zum Teich schon erneuert worden. Diese Gestaltungsarbeiten werden in den nächsten Tagen und Wochen deutlicher ins Auge fallen. Geplant ist, hier Bänke und eine sogenannte Jägerhütte zu errichten. Außerdem soll der Standplatz für die Container mit eingebunden werden.

Röhrman sagt: „Im Zuge der weiteren Arbeiten wird sich auch in Sachen Schilfgürtel noch etwas ändern.“ Der werde angeglichen, sobald die beauftragte Firma die entsprechenden Ansatzpunkte erreiche. Weiter stehen noch einige Arbeiten an den Bäumen an. „Der Großteil ist aber schon im Vorfeld eingekürzt worden“, hebt die Fachbereichsleiterin hervor. „Nacharbeiten sind erforderlich, wie die Bürger schon richtig erkannt haben.“ Allerdings habe auch dieser Punkt schon so im Plan gestanden.

Vier bis fünf Bänke werden um das Gewässer herum aufgestellt, um Platz zum Verweilen zu bieten. Sie ersetzen die bisherigen Sitzmöglichkeiten. „Bei der Standortwahl beziehen wir die Wünsche von Bürgern mit ein“, versichert Röhrmann, der dazu schon einige Gespräche geführt hat.

Außerdem erfolgt eine Pflasterung im Sitzbereich, Fahrradaufsteller und Papierkörbe sollen auch angebracht werden. Dazu gesellt sich eine Infotafel über das Biotop. Auch die Feuerwehrzufahrt, verbunden mit der erneuerten Treppe, soll gewährleistet sein. Der Dorfteich dient im Gefahrenfall der Löschwasserentnahme. „Es wird Pflanzungen von Frühjahrsblüher und Stauden geben“, informiert Sabine Bednorz. „Außerdem wird eine Hecke angelegt.“