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Naturschutzbund Jeder kann sich an Vogelzählung beteiligen

Herbert Bilang aus Colbitz gilt als ausgemachter Vogelfreund. Jetzt ruft er zur Teilnahme an der Aktion "Stunde der Wintervögel" auf.

Von Burkhard Steffen 02.01.2018, 11:00

Colbitz l Auffallend wenig Meisen, Finken und andere Vögel ließen sich im vergangenen Winter an Futterstellen sowie in Gärten und Parks blicken. Dass diese Beobachtung flächendeckend zutrifft, bestätigte Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion, die „Stunde der Wintervögel“. „Rund 125.000 Vogelfreunde zählten Anfang Januar 2017 eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten und meldeten die Beobachtungen an den Naturschutzbund“, freut sich Herbert Bilang über das große Interesse an der Aktion in ganz Deutschland.

Auch gleich zu Beginn dieses Jahres ruft der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) wieder dazu auf, eine Stunde lang die Vögel in Futterhäuschen im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu registrieren. Die Aktion „Stunde der Wintervögel“ läuft am 7. und 8. Januar in ganz Deutschland. Dabei sollen Meisen, Spatzen, Rotkehlchen und Co. gezählt werden. „Wer sich nicht ganz sicher ist, welchen Vogel er beobachtet, der findet im Internet eine illustrierte Zählhilfe und auch einen Meldebogen“, informiert Herbert Bilang.

„Stunde der Wintervögel“ ist nicht nur eine der größten Mitmachaktionen Deutschlands, sondern auch Teil einer Langzeitstudie. „Daraus können Fachleute wichtige Informationen und Trends zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände ableiten. Die Studie liefert wertvolle Hinweise zum aktuellen Zustand der Artenvielfalt“, macht Bilang deutlich.

Während sich im vergangenen Jahr in Deutschland rund 125.000 Vogelfreunde an der Zählung beteiligten, ist die Teilnahme in SachsenAnhalt noch ausbaufähig. So kamen im vergangenen Jahr Meldungen von 2480 Vogelfreunden. Immerhin eine Steigerung gegenüber 2016, als noch etwa 1800 Sachsen-Anhalter die Wintervögel zählten. Die fleißigsten Zähler kamen dabei aus dem Saalekreis, der Stadt Magdeburg, dem Salzlandkreis, dem Landkreis Börde und dem Burgenlandkreis.

Der Haussperling war auch im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt die Nummer eins. Dahinter folgten mit Abstand Kohlmeise und Feldsperling. In der weiteren Folge belegten Amsel, Blaumeise und Grünfink die Plätze.

Allerdings ließen sich bei der Zählaktion im vergangenen Winter besonders Meisen und Finken auffällig wenig sehen. „Die Sorge um ausbleibende Vögel hat viele Vogelfreunde beschäftigt“, weiß Herbert Bilang. Während beispielsweise bei Spatz, Rotkehlchen oder Amsel kaum eine Veränderung gegenüber 2016 zu verzeichnen war, nahm das Zählergebnis bei Kohl- und Blaumeise um mehr als 25 Prozent ab. Auch Grün- und Buchfinken wurden deutlich weniger gezählt.

„Als Hauptgrund für die niedrigen Zahlen wird ausbleibender Zuzug aus dem kälteren Norden und Osten ab Herbst gesehen. Wir sind gespannt, welche Beobachtungen die Vogelfreunde in diesem Winter melden“, hofft Herbert Bilang darauf, das sich der negative Trend nicht fortsetzt. Vor allem deshalb bittet er um eine rege Teilanhme an der Aktion.