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Netzwerk Energiepässe sollen erstellt werden

Die Niedere Börde will ihre Energiekosten um 15 Prozent reduzieren. Helfen soll das Energieeffizienznetzwerk "Mittelland".

Von Vivian Hömke 17.02.2017, 00:01

Dahlenwarsleben l Sechs Kommunen entlang des Mittellandkanals haben sich im namenstechnisch daran angelehnten Energieeffizienznetzwerk „Mittelland“ zusammengeschlossen. Neben den Gemeinden Barleben, Möser, Flechtingen, Oebisfelde-Weferlingen sowie der Stadt Wolmirstedt gehört auch die Niedere Börde dazu. Ziel ist es, innerhalb der Netzwerklaufzeit von drei Jahren die Energiekosten der Mitgliedskommunen um 15 Prozent und die Kohlenstoffdioxid-Emmissionen um zehn Prozent zu senken.

Um den Mitgliedern des Gemeinderates das Projekt näher zu erläutern, waren während der jüngsten Sitzung am vergangenen Dienstag als Vertreter des Energieeffizienznetzwerkes Heidi Werner und Harald Winkler zu Gast in Dahlenwarsleben. Ursprünglich, erklärte sie, seien es neun Gemeinden gewesen, die sich beraten haben, ob sich beim Thema Energieeffizienz gemeinsame Nenner finden lassen. Verbindlich unterzeichnet haben schließlich sechs Kommunen.

Die Gesamtkosten für das Projekt haben sich deshalb von 330 000 auf rund 220 000 Euro verringert, erklärte Reinhard Schimka, Bauamtsleiter der Niederen Börde, auf Nachfrage der Volksstimme. Die Fördersumme ist laut Heidi Werner aus dem gleichen Grund von 195 000 Euro auf 130 000 Euro gesunken. Der Eigenanteil, den die Gemeinde Niedere Börde für die drei Jahre Mitgliedschaft in dem Netzwerk aufbringen muss, beläuft sich nach Angaben der Verwaltung insgesamt auf knapp 22 000 Euro.

In den nächsten Wochen und Monaten soll zunächst eine Bestandsanalyse der energetischen Situation erfolgen. Neben den kommunalen Gebäuden soll dabei beispielsweise auch die Straßenbeleuchtung unter die Lupe genommen werden. Schwerpunkt in der Niederen Börde sei im Projektzeitraum eine fachgerechte Beratung beim Einkauf von Energie und den damit zusammenhängenden Ausschreibungen, die Erstellung von Energiepässen für die öffentlichen Gebäude sowie die Erstellung von Lampenkatastern. Wie Reinhard Schimka der Volksstimme erklärte, sei in der Gemeinde zwar erfasst, wie viele Straßenlampen in welcher Straße stehen. Noch nicht erfasst sei jedoch beispielsweise, welcher Typ Lampe wo steht und welches Leuchtmittel momentan jeweils eingesetzt ist.

Jede Mitgliedsgemeinde des Netzwerkes könne pro Jahr vier Tage energietechnische Grundberatung in Anspruch nehmen. Des Weiteren stehe den Kommunen ein Fachberater als Ansprechpartner zur Verfügung. Zudem seien jedes Jahr drei Netzwerktreffen zu verschiedenen Themenschwerpunkten geplant. Inbegriffen sei auch die Schulung eines Netzwerkverantwortlichen aus jeder Gemeinde.

Weiterhin sollen die Mitglieder von der Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerkträgers profitieren, heißt es auf einem Informationsblatt des Rationalisierungs- und Innovationszentrums (RKW) Sachsen-Anhalt, dem Initiator des Energieeffizienznetzwerkes „Mittelland“. Neben den Grundleistungen können die Gemeinden auch weiterführende individuelle Vereinbarungen „zur Optimierung der kommunalen Energieversorgung“ treffen, heißt es weiter.

Das Netzwerk sei das erste in Sachsen-Anhalt, welches sich die Förderung des Bundes gesichert habe, sagte Heidi Werner dem Gemeinderat. Insgesamt gebe es in Deutschland neun solcher Netzwerke.