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Neujahrsempfang Oelze: "Wolmirstedt, Attacke!"

Günter Oelze wurde beim Neujahrsempfang in Wolmirstedt mit der Heiligen Katharina geehrt. Den goldenen Stadttaler bekam Siegfried Bärhold.

Von Gudrun Billowie 13.02.2017, 00:01

Wolmirstedt l Die Heilige Katharina bekam Günter Oelze für sein Lebenswerk im Sinne des Sports. Die tönerne Trophäe ist der höchste Ehrenpreis, den die Stadt zu vergeben hat. Darauf folgt der goldene Stadttaler. Den bekam AWG-Geschäftsführer Siegfried Bärhold für seinen unermüdliches Wirken im Sinne der Stadtentwicklung.

„Du bist das Urgestein des Sport“, machte Martin Westphal, Vorsitzender des Sportvereins Kali Wolmirstedt, in seiner Laudatio an Günter Oelze deutlich, „der Sport in dieser Stadt wird immer mit deinem Namen in Verbindung stehen, ob du willst oder nicht.“

Günter Oelze zeigte sich gerührt, gestand den Stolz auf die Würdigung für sein Lebenswerk und legte prompt den Finger in die Wunde: „Ich bin traurig über den jetzigen Zustand des Stadions im Küchenhorn. Seit über 15 Jahren sind kaum Gelder in die Werterhaltung gesteckt worden, es verfällt und unter anderem wurde das Dach der Tribüne abgerissen. Der Zustand der Laufbahn ist seit über 30 Jahren unverändert.“ Günter Oelze ist 85 Jahre und fünf Monate alt, er sitzt im Rollstuhl und ballt die Faust. „Ich kann nicht mehr tun, als an Sie zu appellieren, diese Zustände zu ändern. Wolmirstedt, Attacke!“

Günter Oelze hat viele Sportstätten der Stadt maßgeblich mit aufgebaut. Bereits nach dem zweiten Weltkrieg begann er, Sportlern in Wolmirstedt eine Heimat zu geben. Erst kümmerte er sich um den Fußball, bald darauf widmete er sich intensiv der Leichtathletik. Als Abteilungsleiter dieser Sektion hat er hunderte Kinder trainiert, viele an die nationale Spitze oder zu internationalen Erfolgen geführt, Sportler, Sportlehrer und Trainer nach Wolmirstedt geholt, den deutsch-polnischen Jugendaustausch ins Leben gerufen. Vier Bücher hat er bereits mit Erinnerungen, Dokumenten und Fotos gefüllt.

Ein Anzugträger sei Günter Oelze ein Leben lang gewesen, beschreibt Martin Westphal den Geehrten und verschärft das Bild: „Ein Trainingsanzuträger.“

Siegfried Bärhold war nicht zum Neujahrsempfang gekommen, anderweitige Verpflichtungen hätten ihn abgehalten, hatte er Bürgermeister Martin Stichnoth mitgeteilt. Der goldene Stadttaler wurde ihm trotzdem verliehen, und zwar für seine Verdienste um die Stadtentwicklung. „Er hält sich stets im Hintergrund“, beschrieb Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) den Geehrten, „aber er ist ein Macher.“

Unter Siegfried Bärholds Geschäftsführung hat die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft (AWG) innovative Wohnprojekte wie „WohnenPlus“ umgesetzt und wird demnächst noch mehr beginnen, hat Geschäftshäuser belebt, gestaltet Feste und ist Unterstützer vieler städtischer Aktivitäten.

170 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vertreter von Vereinen und Institutionen waren der Einladung zum Neujahrsempfang gefolgt. In seiner Rede zählte Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) die im vergangenen Jahr erledigten Aufgaben auf, wie die Erneuerung des Spielplatzes der Farsleber Kita, und schaute auf die kommenden Monate, in denen Neues entsteht, beispielsweise Wohngebiete im Lindhorster Weg und an der alten Kegelhalle. Zudem wird im März Richtfest bei den Stadthäusern „An den Ohreauen“ gefeiert. Martin Stichnoth kritisierte aber auch das Finanzausgleichsgesetz des Landes, das es Kommunen schwer macht, die freiwilligen Aufgaben zu erfüllen. „Wir benötigen künftig verlässliche Zuweisungen und das Sparbemühen unserer Stadt muss belohnt werden.“ An die Bürger richtete er die Worte: „Wenn wir unsere Stadt gestalten wollen, geht dies nur im Gleichschritt.“ Der Bürgermeister dankte allen, die Tatkraft, Ideen und Elan einbringen.