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Nord-Verlängerung Bau der A14 bei Dolle kommt voran

Die Arbeiten für den A14-Abschnitt Colbitz-Tangerhütte liegen im Zeitplan. Schwerpunkt ist derzeit der Bau von zwei Grünbrücken.

Von Burkhard Steffen 16.02.2018, 00:01

Colbitz/Dolle l Kraftfahrer auf der Bundesstraße 189 können das Baugeschehen derzeit fast hautnah verfolgen. Mit den notwendigen umfangreichen Baumfällungen unmittelbar neben der Straße ist Baufreiheit für die Fundamente der beiden Brücken geschaffen worden.

„Wir haben Knotenpunkte mit Einfädelspuren gebaut, damit der Baustellenverkehr den Verkehrsfluss auf der Bundesstraße nicht übermäßig behindern wird“, informierte Steffen Kauert, A14-Projektleiter bei der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. Da dabei unmittelbar neben der Bundesstraße gebaut wurde, musste eine Fahrspur gesperrt und der Verkehr mittels Ampelregelung vorbeigeführt werden. Voraussichtlich ab Montag kommender Woche ist das nicht mehr erforderlich, kann der Verkehr auf der Bundesstraße wieder ungehindert fließen.

Auf den beiden Brückenbaustellen wird indes fleißig gearbeitet. So werden derzeit etwa 1300 sogenannte Rüttelstopfsäulen in den Heideboden eingebracht. Die sind bis zu zehn Meter lang und sollen die Fundamente fest im Untergrund verankern. Für die zweite Brücke wird die Baugrube ausgehoben. Bis zu 110.000 Kubikmeter Erdreich müssen dabei bewegt werden. Parallel dazu werden Spundwände eingebaut und haben die Schalungsarbeiten für die Fundamente begonnen.

Die beiden Grünbrücken fungieren als Überflughilfe für Fledermäuse sowie zur Vernetzung des Waldgebietes nördlich von Colbitz. „Der Standort wurde nicht willkürlich ausgewählt, sondern nach der dokumentierten Flugroute der Fledermäuse“, begründet Steffen Kauert.

Auch für ein weiteres Brückenbauwerk auf dem Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Colbitz und Tangerhütte gibt es einen Baufortschritt zu vermelden. Das zweite Widerlager der Autobahnbrücke, die künftig über die Kreisstraße 1178 bei Cröchern führen wird, wurde in dieser Woche betoniert. Bagger drehen sich auch schon am nördlichen Ende des Bauabschnittes. Hier entsteht die Baugrube für die Anschlussstelle Tangerhütte.

Der Projektleiter berichtete auch von den laufenden Umweltschutzmaßnahmen. So sei ein alter Bunker auf dem Truppenübungsplatz zum Fledermausquartier umfunktioniert worden. „Das Quartier haben die Fledermäuse sehr gut angenommen“, konnte er melden. Am alten Melkstand bei Dolle sei zudem eine Schleiereulenkanzel errichtet worden.

Am Mittwoch ließ sich auch Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) über den Baufortschritt informieren. „Ich gehe davon aus, dass Mitte 2020 der 8,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Colbitz und Tangerhütte befahren werden kann“, so Webel bei seinem Besuch in der Bauüberwachungszentrale in Dolle.

Optimistisch stimmt auch, dass Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes, dem Minister den Planfeststellungsbeschluss für einen weiteren Bauabschnitt übergeben konnte. Dabei geht es um den rund 18 Kilometer langen Abschnitt zwischen Stendal und Osterburg. Webel bekräftigte noch einmal, dass es Ziel sei, die A14 in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2022 fertigzustellen.