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Ohre Niedrigwasser gibt Müll preis

Das Niedrigwasser der Ohre bei Wolmirstedt gibt Schrott, Reifen, Steine und weiteren Unrat am Grund des Gewässers preis.

Von Gudrun Billowie 21.08.2016, 01:01

Wolmirstedt l Die Ohre führt derzeit sehr wenig Wasser. An vielen Stellen kann der Fluss durchwatet werden. Dieses Niedrigwasser gibt die Umweltsünden der Bürger preis. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) will demnächst den Unrat beräumen.

Die Ohre scheint Bürgern als Müllhalde zu dienen. Reifen von Autos, Fahrrädern und Motorrädern sind im Fluss zu erkennen. Unterhalb der Ohrebrücke wurden zerbrochene Rasengittersteine versenkt. Im Bereich der Fabrikstraße scheinen sich eher die Schrottentsorger zu tummeln. Ein Motorrad, ein Schrank und ein paar undefinierbare rostige Teile liegen unter der Wasseroberfläche oder ragen mittlerweile heraus.

Die warme Witterung und der niedrige Wasserstand bieten eigentlich perfekte Bedingungen für eine Entrümpelungsaktion. Die war von der Bürgerinitiative, die sich für den Schutz vor Elbe- und Ohrehochwasser einsetzen will, auch vor langer Zeit angekündigt worden. Jürgen Bednorz, ein Sprecher der Bürgerinitiative, vor allem für den Bereich Ohre, gibt sich auf die Volksstimme-Nachfrage, ob denn so eine Aktion demnächst geplant sei, zerknirscht. „Es ist schwer, Menschen zusammenzubekommen, die mitmachen“, sagt er. Erst wegen der Ferien, nun hätten viele Mitstreiter ihre Wochenenden bereits verplant. Dabei sollte es eine Gemeinschaftsaktion der Bürger und des LHW werden, bestenfalls von einem gemeinsamen Grillfest gekrönt. Doch das scheint in weite Ferne gerückt.

Auch der Nabu schreibt sich die Naturbelassenheit der Ohre stets auf die Fahnen und Schrott im Wasser zählt ganz sicher nicht dazu. Doch Nabu-Chef Jörg Brämer ist im Urlaub und nicht zu erreichen. Andere Organisatoren für eine Aufräumaktion scheint es nicht zu geben. Willi Schneider gehört zum Nabu und hat das, was er konnte, schon aus der Ohre gezogen. Er zeigt Autoreifen und einen Kinderwagen.

Die Ohre ist ein Gewässer erster Ordnung und dafür ist der LHW zuständig. Als Direktor Burkhard Henning von der Vermüllung erfährt, verspricht er, das Mitarbeiter demnächst den Unrat entfernen.