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Ohreclassic Oldtimerfreunde zeigen ihre Schätzchen

Die achte Ohreclassic mit Start und Ziel in Wolmistedt fand bei den Oldtimerfreunden große Zustimmung.

Von Gudrun Billowie 14.06.2016, 12:47

Wolmirstedt l Das Wetter war perfekt. Die Oldtimer blitzten und blinkten in der Sonne und zeigten sich den vielen Freunden der Ohreclassic von ihrer besten Seite. Am Sonnabendfrüh starteten auf der Schlossdomäne 118 alte, wieder hergerichtete Fahrzeuge, die von ihren Besitzern gerne Schätzchen genannt werden.

Die Tour führte über Hundisburg und Schönebeck wieder zurück zur Wolmirstedter Domäne. Aus den geplanten 165 Kilometern wurden weit mehr, denn aufgerissene und gesperrte Straßen zwangen zu einer veränderten Strecke. „Es war eine schöne Tour“, fassen Andreas und Mandy Poppe am Ende trotzdem zusammen. Auch der Teilnehmerkreis habe eine überschaubare Größe.

Das Niederndodeleber Paar steuerte das älteste Auto, das bei dieser Tour an den Start gegangen war, einen Ford A aus dem Jahr 1930, der mit 40 Pferdestärken die Strecke bewältigte. Sie waren das erste Mal bei der Ohreclassic dabei. Ihr Auto haben sie gerade erst aufgebaut, kannten solche Fahrten aber bereits aus England. „Schön, dass so etwas hier auch organisiert wird.“

Dafür ist der Verein „Ohreclassic“ verantwortlich, dessen Vorsitzender Michael Wesemann ist. Der freute sich ganz besonders, dass am Ende 1012 Euro in der Spendenbox landeten. Das Geld wurde auf 1050 Euro aufgestockt und am Abend Vertretern des Vereins „Kinderklinikkonzerte“ übergeben. Die haben während der Tour Stationen betreut und waren zudem ganz zünftig zu den Benzingesprächen in die Museumsscheune gekommen, in einem alten Lada, der einst als Polizeiauto diente. Dazu trugen sie die passenden Volkspolizeimützen. Das nächste Kinderklinikkonzert wird voraussichtlich Anfang August in Magdeburg gespielt.

„Besonders hat den Tourteilnehmern das Frühstück im Park von Schloss Hundisburg gefallen“, fasst Michael Wesemann nach der Tour zusammen. Über die Besonderheiten der einzelnen Etappen wurden die Teilnehmer in einem extra zusammengestellten Roadbook, einem Tourenbuch, informiert. Darin waren auch Quizfragen zu den einzelnen Stationen aufgeführt, die von den Teilnehmern beantwortet werden mussten. Am Abend wurden dann die Toursieger ermittelt.

Zuvor gab es bei der Zieleinfahrt auf der Schlossdomäne viel zu sehen und zu erzählen. Viele Oldtimerfreunde waren gekommen, fachsimpelten mit den Autobesitzern und ließen sich Fragen beantworten. Zu den Interessenten gehörten Reiner und Denise Hunold aus Eichenbarleben. Sie haben sich selbst gerade ein altes Auto aufgebaut, waren an der Tour allerdings nicht beteiligt. Um so mehr zeigten sie sich von der Wolmirstedter Schlossdomäne beeindruckt. „Die Anlage ist wirklich schön hergerichtet“, stellen sie bei ihrem Ohreclassic-Besuch fest.

Damit liegen sie ganz nah am Anlass, zu dem die Ohreclassic 2009 ins Leben gerufen wurde. Damals feierte Wolmirstedt vier Wochen lang den 1000. Jahrestag der ersten Erwähnung. Vor den Feierlichkeiten war die Schlossdomäne saniert worden, aber eines der Festwochenenden war nicht richtig gefüllt. Also erweckte Bernd Rothämel die Ohreclassic zum Leben. Der Oldtimerfreund war lange Vereinsvorsitzender, bis er das Amt in Michael Wesemanns Hände legte. Sein Oldtimer fährt allerdings immer noch mit, diesmal gelenkt von Enkel Max, der als Beifahrer den Innenminister Holger Stahlknecht begrüßte. Auch Bürgermeister Martin Stichnoth war mit von der Partie und überreichte zudem am Abend die Urkunden.

Da manche Siege nicht eindeutig waren, wurden Schätzfragen gestellt. Dadurch erfuhren die Gäste, dass das Durchschnittsalter aller Fahrzeuge 47 Jahre betrug und die weiteste Anreise über 308,3 Kilometer aus Rastede erfolgte.