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Ohrewehr Angler ärgern sich über wilden Müll

Mitglieder des Anglervereins Untere Ohre haben am Ohrewehr bei Wolmirstedt Müll in größerer Menge entdeckt. Der Unmut ist groß.

Von Christian Besecke 22.07.2020, 01:01

Wolmirstedt/Elbeu l Mario Niemitz ist der erste Vorsitzende des Vereins und er ist noch immer stinksauer über den Fund, den Petrijünger am idyllischen Biotop zwischen Wolmirstedt und Elbeu gemacht haben. „Das Ausmaß hat uns schon sehr überrascht“, sagt er im Gespräch mit der Volksstimme. „Wir Angler sind bemüht, die Gewässer und ihre Umgebung in einem guten Zustand zu halten und dann kippt jemand eine Riesenladung Müll einfach so in das Biotop.“

Die Aufregung über diese Tat ist groß und der Fall hat Kreise gezogen. Niemitz selber hatte sogleich den Fachdienst Ordnung und Sicherheit der Stadt Wolmirstedt informiert und dieser hat inzwischen auch gehandelt. Der Müll wurde beräumt, sodass jetzt wieder Wanderer und Radfahrer das Idyll am Ohrestrand genießen können.

Allerdings müssen diese immer wieder damit rechnen, dass sie den sogenannten Wildmüll in der Landschaft vorfinden. Denn das Gebiet um das Ohrewehr wird von Unmweltfrevlern nur zu gern genutzt.

Das wissen auch Radwanderer zu berichten, die beim Vor-Ort-Termin der Volksstimme eine Pause an der Ohre machten. „In dem Wäldchen auf der Wolmirstedter Uferseite haben wir immer wieder irgendwelchen Haushaltsmüll gesehen“, sagt ein Wolmirstedter Radler. Den Bericht der Angler nimmt der Mann kopfschüttelnd zur Kenntnis. „Das ist hier ein echtes Problem, von solch einem Ausmaß habe ich aber zuvor noch nicht gehört“, sagt er.

Mario Niemitz hofft, dass die Hinterlassenschaften zugeordnet werden können, damit der Vorfall auch entsprechend bestraft werden kann. Eine Hoffnung setzt er auf die Auswertung eines Schildes, welches sich an einem ausgrangierten Pkw-Sitz befunden hat. „Wir haben es auch noch einmal extra fotografiert“, erzählt er. „Der Sitz kann also durchaus einem Pkw zugeordnet werden – wenn man denn will.“

Elbeus Ortsbürgermeister Guido Kratzenberg ist ebenfalls von dem Vorfall unterrichtet worden und er hat auch die Bilder der Angler gesichtet. Er ist alles andere als begeistert. „Das ist eine Riesenschweinerei“, sagt er. „In letzter Zeit beobachten wir einen Anstieg in Sachen Wildmüll.“

Er verweist auf die Funde von Wildmüll im Elbeuer Tonloch (Volksstimme berichtete), die inzwischen auch von der Polizei aufgenommen worden sind. „Die Beräumung dieses Fundortes können wir wohl erst im September vornehmen“, sagt er. „Wegen der Corona-Bestimmungen haben wir nämlich unseren geplanten Arbeitseinsatz im Ortsteil verschoben.“ Sobald die Möglichkeit gegeben sei, werde dieser aber nachgeholt. Daher ist Kratzenberg schon einmal froh, dass die Hinterlassenschaften am Ohrewehr wieder verschwunden sind. Dafür spricht er der Verwaltung ein Lob aus.

Spontan fallen im noch andere Ablagerungsorte ein, die Ortschaftsräte, Bürger und auch das Ordnungsamt im Visier haben. „Hilfreich ist es auch, wenn die Anwohner mit offenen Augen unterwegs sind“, sagt er. Erst kürzlich hatte er sich nach einem Hinweis selber aufs Rad geschwungen und war der Sache auf den Grund gegangen. „Gut, das war ein falscher Alarm“, resümiert er. „Aber der Ansatz war richtig. Elbeu und das gesamte Stadtgebiet sollen sauber werden und da sind alle gefragt.“