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Opferhilfeverein Ein Kleeblatt für den Weißen Ring

Über vier neue Mitglieder freut sich die Opferhilfe Weißer Ring. Barlebens Außenstellenleiter Dieter Montag begrüßte die Mitstreiter.

Von Ariane Amann 30.10.2016, 07:00

Barleben l Vor einigen Monaten wäre Ingrid Steffen um ein Haar Opfer eines Enkeltricks geworden. „Jemand hatte mich angerufen und tatsächlich soweit bekommen, dass ich Geld hingeben wollte“, erzählt sie. Im letzten Moment sei ihr aber noch die Idee gekommen, eine Kontrollfrage zu stellen. „Da habe ich dann gemerkt, dass ich beinahe Betrügern aufgesessen wäre. Ich möchte einfach etwas dafür tun, dass anderen Menschen so etwas gar nicht erst nicht passiert“, erklärt sie ihren Grund, in die Opferhilfe-Organisation Weißer Ring einzutreten.

Für Jutta Richter und Jannett Dannert ist der Weiße Ring eine Möglichkeit, „einfach etwas Gutes und Sinnvolles zu tun“, sagt Jutta Richter. Dieter Montag, der Barleber Leiter der Außenstelle des Weißen Rings im Landkreis Börde, konnte seine Freude kaum in Worte fassen, als er vom Beitritt der drei Damen und einer weiteren erfuhr: „Das ist für uns wie ein vierblättriges Kleeblatt. Ganz selten, aber wunderbar.“

Bislang sind im Landkreis Börde mit Dieter Montag acht Männer und Frauen in der Hilfe für Opfer von Kriminalität im Einsatz, nun sind es gleich vier mehr. „Bei uns melden sich jährlich 25 bis 30 Personen, die Opfer von Gewalt geworden sind, wo Gewalt in der Familie eine Rolle spielt, die sexuell missbraucht wurden, aber auch Personen die Opfer von Betrug wurden, die beraubt worden sind oder die den Enkeltrick erleben mussten.“ Die Hilfe für diese Menschen finanziert der Weiße Ring durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften und in Gerichtsverfahren verhängte Geldbußen.

Dieter Montag, der auch stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Sachsen-Anhalt ist, kam in dieser Woche in einem Barleber Eiscafé mit den neuen Freiwilligen zusammen, um ihnen zu danken . Er nutzte die Gelegenheit, noch einmal zu erläutern, was der Weiße Ring speziell im Landkreis alles tut und wie Opfer in der Vergangenheit im Landkreis konkret geholfen wurde.

Neben menschlichem Beistand und Begleitung zu Terminen bei Polizei und Gerichten half der Weiße Ring auch in finanziellen Notlagen nach den Verbrechen aus. Mit mehr als 20 000 Euro konnten sie den Opfern helfen. „Und nun mit vier Helfern mehr. Ich freue mich sehr, dass unsere Arbeit so gewürdigt wird“, sagt Dieter Montag.