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Projekt Bretter verschandeln das Schäfertor

Auf die Domäne in Groß Ammensleben führen zwei Tore. Das Schäfertor ist besonders markant, doch seit einigen Jahren baupolizeilich gesperrt.

Von Regina Malsch 14.01.2019, 23:01

Groß Ammensleben l Die Domäne Groß Ammensleben mit der ehemaligen Klosterkirche „Sankt Peter und Paul“ gehört zu den Sehenswürdigkeiten auf der Nordroute der Straße der Romanik, dem Blauen Band des Elberadwegs und dem Elbe-Aller-Radweg. Auf den einst eindrucksvollen Wirtschaftshof des ehemaligen Benediktinerklosters führen zwei Toreinfahrten. Von denen ist das um 1525 erbaute Schäfertor mit den beiden Stifterfiguren, dem Abt und dem Ritter sowie der Inschriften-Kartusche des Abtes Beda Litze an der Nordseite besonders markant. Allerdings ist die Hauptdurchfahrt, an der noch die originalen Angelführungen zur Aufnahme der Tore erhalten sind, seit einigen Jahren aus baupolizeilichen Gründen gesperrt.

Seither verschandelt eine Bretterwand das Gesamtbild, ärgert sich schon lange Rüdiger Pfeiffer, Präsident der Kulturhistorischen Gesellschaft Groß Ammensleben an der Straße der Romanik. Lediglich ein holpriger Fußgänger-Durchgang kann derzeit noch genutzt werden. Durch das Projekt „Sichtachse Schäfertor“ könnte dieser Missstand beseitigt werden.

Die unansehnliche Holzverschalung soll durch „eine ästhetisch angemessene Konstruktion“ ersetzt werden, um so aus nördlicher Richtung wieder eine bessere Sicht auf die Domäne mit der imposanten Treppenanlage, der zum Info-Center umgebauten alten Schmiede bis hin zur Klosterkirche zu erhalten. Außerdem soll der Fußgängerdurchgang gepflastert und geebnet werden, um einen barrierefreien Zugang zu erreichen.

Zur Finanzierung hatte die Gesellschaft Spendenaufrufe gestartet und Anträge gestellt. Mit 1000 Euro unterstützt zum Beispiel der Lions Club Ohrekreis das Projekt. Dieses liegt besonders der ehemaligen Bürgermeisterin Erika Tholotowsky, die derzeit stellvertretende Präsidentin des Lions Clubs Ohrekreis ist, am Herzen. Da es sich bei der Domäne mit dem Schäfertor um eine geschichtlich bedeutsame und bautechnisch interessante Anlage handelt, haben die Lions dem Spendenantrag gern zugestimmt.

Die 1000 Euro sind übrigens von den über 10.000 Euro, die der Lions Club im Vorjahr an insgesamt 23 Vereine und Einrichtungen ausgereicht haben, mit Abstand die höchste Summe.“ Die „Löwen“ hatten den Groß Ammensleber Verein bereits 2010 finanziell unterstützt. Damals ging es um die Restaurierung der Stifterfiguren und der Kartusche. Dafür spendete der Lions-Club 800 Euro.

Die Realisierung des neuen Projektes muss derzeit noch ein wenig warten, da trotz der Spende der Lions die Summe für die Komplementärmittel der Gesamtfördersumme noch nicht ganz zusammengekommen ist. „Wir werden durch diverse Aktionen und weitere Spendenaufrufe alles tun, damit wir das Vorhaben zur Verschönerung unserer Domäne noch in diesem Jahr in Angriff nehmen können“, so Eva Isensee, Schatzmeisterin der Kulturhistorischen Gesellschaft.

Der Lions Club Ohrekreis möchte auch im neuen Jahr wieder interessante und für die Gesellschaft bedeutsame Projekte finanziell unterstützen. Dazu können sich Vereine nach der Ausschreibung in der Volksstimme bewerben. Wie es die Satzung des Clubs vorschreibt, haben Vorhaben in den Sparten Sport, Umwelt, Kultur, Bildung und Erziehung, Jugendarbeit sowie Denkmalschutz die größten Chancen.