Rentner aus Loitsche sammelt fürs Kinderhospiz

Loitsche - Noch immer wird in der kleinen Hobby-Werkstatt von Dietmar Neubauer gesägt, geschraubt und lackiert. Jede Woche entstehen neue Hasen aus Holz. „Die Möglichkeit, bei mir einen Hasen zu bekommen und damit etwas Gutes zu tun, ist ja nicht beendet“, erklärt der Rentner. Er werde auf keinen Fall mit dem Engagement für das Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg nachlassen.

Vor wenigen Tagen sei er wieder vor Ort gewesen. „Ich wollte für die Kinder nur einen Eimer voll Himbeeren aus meinem Garten vorbei bringen“, so Dietmar Neubauer. An diesem Tag hätte ihn das Personal das erste Mal auch in die Räumlichkeiten des Kinderhospizes gelassen. „Ich habe die Kinder gesehen, habe von ihren unheilbaren Krankheiten und der ausweglosen Zukunft erfahren“, sagt Dietmar Neubauer. Und das habe ihn nochmals bestärkt, seine Bemühungen, neue Spender zu finden, fortzusetzen.

Inzwischen denke er bereits über eine neue Aktion nach. Vorstellbar wäre beispielsweise ein Aufruf unter den großen Sport- oder Fußballvereinen. „Vielleicht könnte man die Vereinsführungen dazu bekommen, dass sie an einer kleinen Spenden-Meisterschaft teilnehmen.“ Dem Sieger mit der höchsten Spendensumme würde statt eines Pokals natürlich ein großer Holzhase überreicht. „In diesem Fall wird es ein sportlicher Hase, mit Turnschuhen und passendem Trikot.“ Für den Spenden-Meisterschaftsgewinner werde der Hasenpokal auf jeden Fall die Farben des Vereins, möglicherweise auch das Wappen, tragen.

Auch wenn inzwischen in seiner kleinen Werkstatt weitere Figuren entstehen, der Hase bleibt Dietmar Neubauers Markenzeichen. „Mit dem Hasen verbindet mich ein Erlebnis aus meiner Vergangenheit.“

Als er vor einigen Monaten über die Arbeit des Magdeburger Kinderhospiz erfahren hatte, habe er sich wieder an ein einschneidendes Erlebnis in seiner Kindheit erinnert. Damals sei er als knapp Sechsjähriger an einer schweren Mittelohrentzündung erkrankt. „Ich habe später von meinen Eltern erfahren, dass die Ärzte eine Zeit lang um mein Leben gekämpft haben.“ Von der Weihnachts- bis zur Osterzeit war Dietmar Neubauer damals im Krankenhaus gelegen. Und an eine Begebenheit könne er sich noch sehr gut erinnern. „Weil Ostern war, haben meine Eltern für mich einen großen Osterhasen aus Pappe gebastelt. Der hat neben meinem Bett gestanden und mir ein wenig Trost in der schweren Zeit gespendet.

Genau diese Aufgabe hat der Loitscher Rentner auch seinen Hasen übertragen. Seit der Osteraktion stehen die von ihm gebastelten Hasen bei den Kleinen im Kinderhospiz in Magdeburg. Mit großen rollenden Augen sollen sie sowohl den Kindern als auch den Eltern Liebe schenken und Schmerz lindern.