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Sachbeschädigung Kapituliert Wolmirstedt vor Vandalismus?

Die Blumenkübel am Kreisverkehr in der Samsweger Straße sind abgebaut. Wolmirstedt will Vandalismus die Grundlage entziehen.

Von Gudrun Billowie 12.07.2017, 01:01

Wolmirstedt l Auf dem Kreisverkehr in der Samsweger Straße blühen blaue Katzenminze, gelbes Brandkraut und rote Spornblumen um die Wette, um Kugeldisteln sirren die Insekten. Der Kreiselpflanzenbild wirkt üppig und harmonisch.

Vor kurzer Zeit war es gar in allen Himmelsrichtungen von bunt bepflanzten Blumenkübeln flankiert, zwei tronten auf jeder der vier Verkehrsinseln. Doch diese Blumenkübel haben Mitarbeiter des Wirtschaftshofes auf Anordnung des Rathauses entfernt. Der Grund: Die tönernen Pflanzgefäße waren immer wieder Ziel von Vandalismus.

„Schade, dass die Blumenkübel weg sind“, bedauert Edgar Seelandt, der in der Nähe des Kreisverkehrs wohnt, „sie waren etwas besonders Schönes, ein Blickfang für Einwohner und Besucher.“ Er sagt, er kenne nicht viele Städte, die ihre Verkehrsinseln so schön gestaltet haben.

Das sieht offenbar nicht jeder Bürger so, denn regelmäßig wurden Pflanzen herausgerissen und die Kübel mit Graffiti verschandelt. Die Stadt hat immer wieder dafür gesorgt, dass neue Pflanzen eingesetzt und die Schmierereien entfernt werden. Doch nun ist offenbar Schluss.

Alle acht Kübel sind ausgeleert und harren auf dem Wirtschaftshof ihrer weiteren Bestimmung. Die soll darin liegen, das Schwimmbad noch schöner zu gestalten. Wann und wo genau sie dort aufgestellt werden, ist noch nicht entschieden. Die Pflege läge dann in den Händen der Schwimmmeister, die auch die anderen Beete und Grünflächen das ganze Jahr über in Ordnung halten. Die Chance, dass die Bepflanzung lange erhalten bleibt, ist dort vermutlich höher, denn das Schwimmbad ist eingezäunt und wird verschlossen.

Die Kübel waren im Zuge der 1000-Jahrfeier der Stadt Wolmirstedt im Jahr 2009 aufgestellt worden. Sie waren ein Geschenk des Fördervereins, der sich anlässlich dieses Jubiläums aus vielen Bürgern zusammengefunden hat.

Mit dem Entfernen sendet nun die Stadt die Botschaft: Dann eben nicht. So konsequent hat das Rathaus auch reagiert, als im April vier Bänke an der Ohrepromenade gestohlen worden waren, jede etwa 300 Euro wert. Sie sind bis heute nicht ersetzt worden. Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) stellte damals klar: „Dafür haben wir kein Geld.“

Obwohl sich viele Bürger über den Bankraub geärgert hatten, ist nun eine weitere Bank aus der Verankerung gerissen und umgestellt worden. Noch ganz frisch sind die quadratischen Löcher auf dem Spielplatz an der Amtsbrücke. Dort waren die Betonsockel hineingegossen worden, in denen die Bank fest verankert war.

Unbekannte haben sie samt Sockel unter die Amtsbrücke getragen. Dort steht schon seit Jahren eine andere Bank, die war auch einst widerrechtlich von der Ohrepromenade dort hingetragen worden. Trotz mehrfachen Zurücksetzens landete sie immer wieder dort, schließlich ließ die Stadt sie dort stehen. Diese nette Geste wurde offenbar von denen, die unter der Brücke sitzen möchten, nicht als solche honoriert.