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Sanierung Grundschule bekommt Frischzellenkur

Für die Schüler und Lehrer der Samsweger Grundschule wird sich ab dem Schuljahr 2018/19 einiges ändern. Die Schule wird saniert.

Von Ariane Amann 21.12.2017, 23:01

Samswegen l Das Dach der Grundschule „Am Heiderand“ hat seine besten Zeiten hinter sich, die Fassade ist schmucklos und nicht sonderlich attraktiv. Ab Sommer 2018 soll sich das ändern, wie der Gemeinderat der Gemeinde Niedere Börde in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat.

Der Architekt Michael König, der die Schulsanierung betreut, war am Montag in der Sitzung des Gemeinderats zu Gast und stellte die Eckpunkte der Schulsanierung vor. Beim Dach ist eines der Hauptprobleme, dass das Satteldach nicht mit einer Holzkonstruktion versehen ist wie vergleichbare Bauten, sondern mit einer Stahlbetonkonstruktion, deren Bewehrung mittlerweile korrodiert ist. „Das Dach muss komplett abgerissen werden“, sagt König. Für den Weiterbestand der Schule standen zwei Varianten zur Auswahl: Entweder würde man im Zuge der Arbeiten ein neues Satteldach konstruieren oder nach dem Abtragen des Daches das Gebäude im ersten Obergeschoss enden lassen.

Im Zuge der Planungen mit der Gemeinde Niedere Börde wurde entschieden, das Dach abzutragen und die Schule fortan mit einem Flachdach zu versehen. „Das Problem ist, dass dadurch natürlich der bisherige Platz für die Schulverwaltung verloren geht, die bisher dort untergebracht ist“, so König. Um dieses Problem zu lösen, wird nach der Sanierung der Schule die Schulleitung im Erdgeschoss der Bildungseinrichtung einquartiert. „Die Schulleitung wird dort viel dichter am Geschehen sein als jetzt im Dachgeschoss“, so König.

Das wiederum hat zur Folge, dass für die Schüler ein Klassenraum verloren geht. Architekt König erklärt: „Wir bauen einen Windfang an, damit die Schüler und Lehrer nicht beim Betreten des Gebäudes direkt im Treppenhaus stehen wie jetzt.“ Das würde die aktuelle Aufenthaltsqualität von Null enorm verbessern. Dieser Anbau wird zweigeschossig gestaltet, so dass nicht nur ein Foyer als Empfangsraum entsteht, sondern darüber auch noch ein Klassenraum als Ersatz für den neuen Verwaltungstrakt im Erdgeschoss. 72 Quadratemeter groß soll das Foyer werden, das auch pädagogisch genutzt werden kann.

Um das Gebäude endlich barrierefrei zu bekommen, wird im neuen Windfang auch ein Aufzug angesetzt. „Das ist ist auf der Außenseite des bestehenden Gebäudes bedeutend einfacher als innen, weil wir keine Decken aufbrechen müssen“, sagt Michael König. Der neue Raum, der mit Hilfe eines Verbindungsflures im Obergeschoss über dem Foyer entstehen soll, wird so gebaut, dass er nicht nur als Unterrichtsraum genutzt werden kann.

Eine besondere Herausforderung sei die Aula im Keller des Hauses, weil die Nutzung durch die bestehenden Stahlbetonsäulen eingeschränkt sei. „Wir vergrößern den Raum der Aula ein wenig und verlegen die Küche dafür nach hinten. So werden dann insgesamt 129 Plätze verfügbar sein, außerdem entstehen ein Lager und ein Personalraum“, sagt König.

Die Schulfassade soll außerdem gedämmt und mit einem Sonnenschutz versehen werden. König: „In den Räumen werden wir so sanieren, wie es nötig ist. Verschlissene Beläge werden ausgetauscht, Akustikdecken eingebaut, damit die Stimmen nicht mehr so lange nachhallen.“

Diese Arbeiten sollen nach aktueller Schätzung rund 1,6 Millionen Euro kosten, Fördermittel will die Gemeinde dafür nicht beantragen. „Wir wollten ursprünglich aus dem Stark-III-Programm Gelder beantragen, erfüllen aber die Kriterien nicht. Das Geld ist im Haushalt eingestellt, wir müssen auch unabhängig von den Fördermitteln sein“, sagt dazu Daniela Baars, Leiterin der Sozialverwaltung der Gemeinde Niedere Börde. Die Kommunalaufsicht habe der Sanierung trotz Konsoliderung des Haushalts bereits zugestimmt.

Die Gemeinderäte stimmten den Beschlussvorlagen zur Sanierung und zum Umzug der Schule einstimmig zu. Die Gäste, darunter auch Lehrer der Grundschule, quittierten die Entscheidung mit Applaus. Für die Dauer der umfangreichen Bauarbeiten müssen Schulbetrieb und Hort umziehen, als Ausweichobjekt wird die leerstehende ehemalige Ohretal-Grundschule in Hillersleben gemietet. Ein Schülertransport wird eingerichtet.